Dienstwagen: Das Statussymbol kämpft mit dem Klimagewissen

© Dieter Weigert/
pixelio.de
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Sage mir, was für einen Dienstwagen Du fährst, und ich sage Dir, wie wichtig Du bist. Der Satz hat nach wie vor Gültigkeit: So soll das Fahrzeug im Management primär den Status des Dienstwagenberechtigten widerspiegeln.

Das ist eine der Erkenntnisse aus der Aon Hewitt Dienstwagenstudie 2012/2013. Danach beginnt der Kreis der Begünstigten meist ab dem mittleren Management. Das „Einstiegsgehalt“ für einen Dienstwagen liegt bei 70.000 Euro. Das heißt aber nicht, dass man in seiner Liga bleiben muss. Wer will, darf in den meisten Unternehmen privat noch aufstocken und die jeweils zugestandenen Listenpreise oder Leasingraten für die Fahrzeuge bis zu einem gewissen Grad durch einen Eigenanteil überschreiten.

Wer über ein Gehalt von über 100.000 Euro verfügt, entscheidet sich bevorzugt für einen Audi A6, BMW 5er oder die Mercedes Benz E-Klasse. Auf den unteren Hierachieebenen erfreuen sich Audi A4, BMW 3er, Mercedes Benz C-Klasse sowie der VW Passat größter Beliebtheit. „Die Neigung zu deutschen Fahrzeugen ist ungebrochen“, so Marco Reiners, Experte für Performance, Reward & Talent bei Aon Hewitt. „Fabrikate aus anderen Ländern finden sich am ehesten noch in den niedrigeren Gehaltsklassen.“

Und was sagt das Klimagewissen dazu? Das schlägt in den Unternehmen zunehmend lauter: Knapp 70 % der Befragten haben ihre Dienstwagen-Richtlinien bereits nach Umweltgesichtspunkten angepasst oder wollen dies tun. 2010 gaben dies erst 33 % an. Wichtigste Änderung: die Einführung oder Senkung von CO2-Obergrenzen. Außerdem orientieren sich die Auswahlkriterien für die Fahrzeuge nun vermehrt am Spritverbrauch und CO2-Ausstoß. Kriterien, wie die Marke des Fahrzeugs oder die Sicherheit, folgen erst danach.

„Die Obergrenzen für den Schadstoffausstoß der Fahrzeuge werden immer strikter“, erklärt Reiners. „Im Schnitt liegen sie über alle Hierarchieebenen hinweg 7 % unter den Werten der letzten Untersuchung. Dennoch gilt weiterhin: Je höher die Position im Unternehmen, desto mehr ist erlaubt.“ Dazu passt, dass der Anteil von SUVs in den Flotten – allen Klimaschutzgedanken zum Trotz – gestiegen ist.

Die Beliebtheit von alternativen Techniken hält sich ebenfalls in Grenzen. Nur 1 % aller Dienstwagen fahren alternativ, am häufigsten als Diesel-Hybrid. Als Grund wird u. a. der Preis genannt. „Neben der verstärkten Berücksichtigung von Umweltaspekten beobachten wir einen klaren Trend zu mehr Kostenbewusstsein. Dieses spielt die größte Rolle in der Dienstwagenpolitik der Unternehmen und sticht die Umweltgesichtspunkte im Zweifel sogar aus“, so Reiners.
 

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