Tariflöhne 2012: Ein reales Plus von 0,7 %

© birgitH/pixelio.de
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Es klingelt in den Kassen der Arbeitnehmer: Sie konnten Tarifsteigerungen von fast 4 % im letzten Jahr verzeichnen.

So steht es in der Bilanz des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung. Auf durchschnittlich 3,9 % beliefen sich die Tarifsteigerungen, die im Jahr 2012 vereinbart wurden und in Kraft traten. Im Vorjahr lag der Zuwachs noch bei lediglich 3 %. Zudem spielten Nullmonate sowie Pauschal- und Einmalzahlungen diesmal keine Rolle. Die Erhöhungen gelten meist für die gesamte Laufzeit.

Bezieht man die unterschiedlichen Laufzeiten der Abschlüsse mit ein, ergibt sich für 2012 ein Plus von 2,7 % bei den nominalen Tariflöhnen und -gehältern (2011: 2 %). Dabei reicht die Spannweite von 3,3 % im Investitionsgütergewerbe bis zu 2 % im Finanzdienstleistungssektor. Da die Verbraucherpreise im letzten Jahr nur um 2 % zulegten, ergibt sich ein realer Anstieg der Tariflöhne und -gehälter um 0,7 %. Auch das effektive Bruttoeinkommen hat sich preisbereinigt um 0,6 % erhöht.

Mit einer Prognose für die ökonomische Ausgangssituation der Tarifrunde 2013 tun sich die WSI-Experten dagegen schwer. Die Zeichen deuten in Richtung Abschwächung der Konjunktur im ersten Halbjahr. Doch danach könnte es wieder aufwärtsgehen. „Vor diesem Hintergrund und angesichts des krisenhaften Umfeldes in vielen europäischen Ländern kommt einer dauerhaften Stärkung der Binnennachfrage gerade in Deutschland aktuell eine besondere Bedeutung zu“, mahnt Dr. Reinhard Bispinck, Leiter des WSI-Tarifarchivs. „Die Tarifpolitik kann dazu einen aktiven Beitrag leisten.“

 

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