Wird mit der „Blue Card“ alles gut?

© Gerd Altmann/
pixelio.de
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„Die Blue Card – Erfolgreiches Instrument zur Bekämpfung des Fachkräftemangels?“

Das fragten sich Norbert Geis, CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, und Dr. Knut Bergmann, Leiter des Hauptstadtbüros des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Anlass war die Personaldebatte zum Frühstück der PEAG Unternehmensgruppe in Berlin.

Die Blue Card ermöglicht den Zuzug von qualifizierten Fachkräften aus NICHT-EU Staaten nach Deutschland (s. AuA-Schlagzeilen vom 15.5.2012). „Unser Ziel muss es sein, die Zuwanderung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten mehr zu steuern. Hierzu setzt die Blue-Card im Bereich der hoch qualifizierten Arbeitskräfte ein richtiges Signal“, bemerkte Norbert Geis gleich zu Beginn der Debatte.

„Deutschland braucht klare Regeln bei der Zuwanderung. Weg von Einzelfallbetrachtungen und Vorrangprüfungen und hin zu regelbasierten Systemen. Unseres Erachtens ist dieses Ziel am ehesten mit einem Punktesystem nach kanadischem Vorbild zu erreichen“, forderte Dr. Knut Bergmann. „Nur ein transparentes, für Zuwanderungswillige nachvollziehbares und attraktives Aufenthalts- und Niederlassungsrecht verschafft uns im Wettbewerb mit etablierten Zuwanderungsländern die erforderliche Manövrierfreiheit. Hinzukommen muss eine echte Willkommenskultur.“

Bei der Willkommenskultur sieht auch Norbert Geis noch Nachholbedarf, selbst wenn er Deutschland nicht als „klassisches Einwanderungsland“ bezeichnen würde. Geis mahnte darüber hinaus, das hier lebende Potenzial von Arbeitskräften nicht aus den Augen zu verlieren: „Wir müssen diejenigen, die noch unqualifiziert und ohne Ausbildung sind, befähigen, auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen und vor allem unsere jungen Nachwuchsakademiker im Land halten. Auch das Potenzial der Erfahrung von älteren Arbeitsnehmern muss mehr genutzt werden.“

„Mit der Blue-Card wurden Rahmenbedingungen geschaffen, die es Hochqualifizierten deutlich einfacher machen, in Deutschland Arbeit aufzunehmen. Das könnte auch ein Beispiel dafür werden, wie wir Facharbeiter ohne akademischen Hintergrund anders willkommen heißen als es bisher der Fall ist“, ergänzt Gerd Galonska, Geschäftsführer der PEAG Unternehmensgruppe. „Für die mittelständische Wirtschaft und für das Handwerk in Deutschland ist diese Zielgruppe von der Größenordnung deutlich relevanter als die der Hochqualifizierten.“
 

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