Unternehmen planen Lohnsteigerungen von 3,1 %
Es klingelt in der Kasse: Nächstes Jahr können sich die Arbeitnehmer voraussichtlich über eine Gehaltssteigerung von 3,1 % freuen.
Das sei das Ergebnis der Studie „Salary Increase Survey 2011“ von Aon Hewitt, an der 178 Unternehmen aller Branchen und Größen teilgenommen hätten. Damit setze sich der Aufwärtstrend der letzten Jahre fort. In 2010 habe das Lohnplus bei durchschnittlich 2,5 % gelegen, in 2011 seien die Arbeitnehmer mit 2,7 % mehr im Portmonee nachhause gegangen. Doch bis zum Vorkrisenniveau mit einer Steigerung von 3,7 % in 2008 fehle dann doch noch einiges.
Im Einzelnen dürfe sich das mittlere Management in 2012 über durchschnittlich 3,1 % mehr in der Lohntüte freuen. Ihm dicht auf den Fersen folgten das Top-Management, Spezialisten und Sachbearbeiter mit 3 %. Die gewerblichen Arbeitnehmer erwarte im nächsten Jahr dagegen nur eine Gehaltssteigerung von 2,9 %, während sie 2011 noch den Spitzenplatz eingenommen hätten. Ganz entscheidend sei aber auch die Branche: Wer in einem Chemieunternehmen tätig ist, könne sich auf ein Lohnplus von 4,1 % einstellen. Manager in Energiebetrieben müssten sich dagegen mit Steigerungen von nur 0,7 bis 1,1 % bescheiden. Den Gürtel enger schnallen brauche aber kein Manager, egal in welcher Branche. Nicht eines der befragten Unternehmen wolle hier die Bezüge kürzen. Hinsichtlich des Rests der Belegschaft stünden Reduzierungen zumindest bei 2 % der Befragten auf der Agenda.
Positiv sehe es aber auch bei der Arbeitsplatzentwicklung für 2012 aus. Hier hätten 57 % der befragten Unternehmen angegeben, mehr Leute einstellen zu wollen. 22 % planten zumindest, frei gewordene Stellen nachzubesetzen. Nur bei 19 % der Befragten stünden Stellenreduzierungen an. Sorgen, die vorhandenen Mitarbeiter im War for Talent an die Konkurrenz zu verlieren, hätten lediglich 21 %. 43 % sähen keinerlei Retention-Probleme. Sie fühlten sich aufgrund ihrer Mitarbeiterbindungsprogramme speziell für Talente und High-Performer hiergegen gefeit. Deren Schwerpunkte lägen auf zusätzlichen Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten (70 %) sowie separaten Budgets für Boni etc. (50 %). Auf Prämien setzten dagegen nur 15 % der Befragten. Dabei attestierten die Umfrageteilnehmer der Gesamtvergütung inklusive variabler Vergütung und freiwilliger Zusatzleistungen eine große Bedeutung hinsichtlich Mitarbeiterbindung und -motivation. Über 70 % der Unternehmen seien mittlerweile auch sehr zufrieden mit ihren Vergütungskonzepten. Allein bei der Kommunikation gebe es noch Schwachstellen. 26 % planten daher, ihre Modelle intensiver zu kommunizieren und die Mitarbeiter entsprechend zu schulen
„Die Ergebnisse spiegeln die solide Basis wider, die sich deutsche Unternehmen nach der Krise 2008/2009 erarbeitet haben“, so das Fazit von Marco Reiners, Leiter des Vergütungsbereiches bei Aon Hewitt. „Die Kapitalversorgung war nie besser und die Auftragsbücher sind voll, so dass die Produktion z. T. bis weit ins kommende Jahr hinein sichergestellt ist. Der positive Trend aus dem Boom-Jahr 2010 hat sich zwar abgeschwächt, hält aber noch an. Das geben die Unternehmen nach den verhaltenen Lohnsteigerungen 2011 im kommenden Jahr an ihre Mitarbeiter weiter.“
