Gehalt ist kein Tabu-Thema mehr

Quelle: pixabay.com
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Eine Gehaltsumfrage der Online-Stellenbörse Indeed ergab, dass drei Viertel der deutschen Arbeitnehmer damit einverstanden sind, dass ihr Verdienst veröffentlicht wird. Zu diesem Ergebnis kam das Internetportal in einer repräsentativen Studie, die im Januar 2018 durchgeführt wurde. Demnach haben 76 % der Befragten angegeben, dass die öffentliche Bekanntgabe ihres Gehaltes innerhalb des Kollegiums für sie kein Problem darstellt. Das Marktforschungsunternehmen respondi befragte im Auftrag von Indeed 1.035 Arbeitnehmer in Deutschland nach ihrem Verhältnis zu Gehaltsthemen.


Vor allem junge Arbeitnehmer zwischen 16 und 29 Jahren sehen der Transparenz in Sachen Gehältern gelassen entgegen. 86 % von ihnen sind mit der Offenlegung einverstanden. Jedoch wissen nur 29 % der Befragten tatsächlich, was die Kollegen monatlich in der Lohntüte mit nach Hause nehmen. Von den Umfrageteilnehmern sind 53 % konkret daran interessiert, was die Kollegen verdienen, während es den restlichen 47 % egal ist.

Gleichstellung der Frau

Das im Juli 2017 in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz soll dazu beitragen, dass sich Frauen und Männer im Gehalt annähern. Immerhin glaubt ein Viertel der Befragten, dass Frauen weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen bei gleicher Tätigkeit im selben Unternehmen. Rund einem Drittel (31 %) ist die neue Regelung bekannt, aber nur etwa jeder Fünfte (22 %) findet sie gut und 9 % sind inhaltlich nicht mit ihr einverstanden. Ein nicht unbeträchtlicher Teil, nämlich 43 % der befragten Personen, weiß nicht, worum es in der neuen gesetzlichen Regelung geht, dies bestätigen auch weitere Studien.
Es besteht Handlungsbedarf, was die Gehaltsunterschiede von Frauen und Männer angeht. Das jedenfalls betont die Umfrage. Ein Drittel der befragten Frauen geht von einer Ungleichbehandlung innerhalb des Unternehmens aus, während bei den Männern nur 22 % glauben, dass Frauen weniger verdienen. Ziemlich einig ist man sich darin, dass die Gehälter schleunigst angeglichen werden sollten. Immerhin 81 % sprachen sich dafür aus. Für 61 % stelle es eine Aufwertung des Unternehmens dar und wäre ein gewichtiger Grund dafür, sich bei einer solchen Firma zu bewerben.

Die Quintessenz

„Unsere Umfrage zeigt, dass das Thema Gehalt offenbar nicht mehr das Tabu-Thema ist, als das es lange galt. Stattdessen ist eine Gelassenheit im Umgang damit zu erkennen, die zeigt: Das Lohntransparenzgesetz kommt eigentlich zur richtigen Zeit. Allerdings geht es vielen Arbeitnehmern nicht weit genug. Gemäß unserer Umfrage kritisieren zum Beispiel 55 % der Befragten, die es kennen, dass die aktuelle Regelung nur für Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern gilt“, fasst Frank Hensgens, Geschäftsführer bei Indeed Deutschland, die Ergebnisse zusammen.
Die Studie zeigt, dass Offenheit gegenüber der gesetzlichen Regelung herrscht. Dennoch verschweigt die Mehrheit lieber, was monatlich bei ihr auf dem Gehaltszettel steht. Auch im Privatleben scheint das Vertrauen untereinander nicht so groß zu sein. Nur 43 % gaben an, dass der Ehepartner über die Verdienste Bescheid wisse. Bei unverheirateten Paaren sieht es noch anders aus. Nur 28 % wissen hier voneinander, was der andere verdient. Selbst Freunde (30 %) und Eltern (35 %) liegen höher in der Gunst.

In dieser Broschüre sind alle zentralen aushangpflichtigen Gesetze sowie eine Auswahl weiterer wichtiger Vorschriften in ihrer jeweils aktuellen Fassung zusammengestellt.
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