Starker Anstieg bei Mindestlöhnen in Europa

Quelle: pixabay.com
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Eine ausführliche Auswertung der Mindestlöhne in 22 EU-Staaten mit gesetzlicher Lohnuntergrenze zeigt, dass diese zuletzt kräftig angehoben wurden – nominal um 4,8 %. Das zeigt der Mindestlohnbericht des WSI der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Die höchsten Zuwachsraten in Sachen Mindestlohn verzeichnen die mittel- und osteuropäischen EU-Länder. Hier gibt es Erhöhungen zwischen 7 und 10 % – mit einer Ausnahme: In Litauen wurde zum Jahreswechsel die Lohnuntergrenze um ganze 38 % angehoben.
Der Mindestlohn beträgt in Belgien 9,66 Euro, in Irland 9,80 Euro, in den Niederlanden 9,91 Euro und in Frankreich 10,03 Euro. Der höchste Mindestlohn Westeuropas muss in Luxemburg mit 11,97 Euro gezahlt werden. Am anderen Ende der Skala befinden sich die mittel-, süd- und osteuropäischen EU-Staaten: In Portugal beträgt die Lohnuntergrenze derzeit 3,61 Euro, in Griechenland 3,76 Euro und in Spanien 5,45 Euro. In Litauen müssen Unternehmen Arbeitnehmern mindestens 3,39 Euro pro Stunde zahlen und in Tschechien sind es 3,11 Euro. Polen wartet mit einem Wert von 3,05 Euro und Rumänien mit 2,68 Euro auf. Am niedrigsten ist die Lohnuntergrenze in Bulgarien. Hier beträgt sie 1,72 Euro.
Keinen festgelegten Mindestlohn gibt es in Österreich, Italien und in den nordischen EU-Ländern. Hier existiert traditionell eine hohe Tarifbindung, sodass die entsprechenden Tarifverträge eine allgemeine Untergrenze bilden.

Ein Blick über den europäischen Tellerrand zeigt, dass es auch außerhalb der EU zu Jahresbeginn einen spürbaren Anstieg der Lohnuntergrenzen gegeben hat. Nichtsdestotrotz gibt es gewaltige Unterschiede: In Moldawien und der Ukraine beträgt der Mindestlohn z. B. derzeit 0,78 Euro, in Russland 0,88 Euro und in Brasilien 1,05 Euro. Mindestens 2,30 Euro erhalten Arbeiter in der Türkei, in Japan sind es 9,67 Euro. Neben Neuseeland mit 11,98 Euro warten einzelne Bundesstaaten und Städte in den USA mit hohen lokalen Mindestlöhnen auf: In Kalifornien, Massachusetts und Washington gibt es 10,16 Euro. In Seattle erhalten Arbeitnehmer mindestens 13,55 Euro und in New York City sowie San Francisco sind es 12,70 Euro.

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