Am 17.10.2023 fand im bcc Berlin Congress Center der Deutsche Arbeitgebertag der BDA statt. Mit politischen Spitzenvertretern sowie nationalen und internationalen Gästen konnten die Teilnehmer über die nachhaltige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland diskutieren. In verschiedenen Reden, Interviews und Panels wurden u. a. Antworten auf folgende Fragen gesucht: Wie können wir weiterhin eine der erfolgreichsten Wirtschaftsnationen bleiben? Wie kann Deutschland wieder attraktiver für Investitionen werden? Wie kann Aufstieg durch Bildung wieder zu einem gültigen Versprechen unserer Gesellschaft gemacht werden? Wie kann Europa wieder ein Sehnsuchtsort für Investitionen und Fachkräfte werden? Wie können wir den Menschen in diesem Land wieder mehr Lust auf Arbeit machen?
Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger betonte in seiner Begrüßung die hohen Erwartungen an Politik und Unternehmen in Deutschland und wies auf den Zusammenhang zwischen ökonomischer Leistungsfähigkeit und politischer Handlungsfähigkeit hin. „Wir haben in den zurückliegenden Monaten gesehen, dass eine starke Wirtschaft wichtig ist, um durch Krisen zu kommen“, so Dulger.
Er appellierte an die Akteure, jetzt richtig zu handeln und verdeutlichte die Rolle des „desolaten Bildungswesens“ bei dem vorherrschenden Fach- und Arbeitskräftemangel. „Die Attraktivität des Standortes Deutschland hat massiv gelitten. […] Wir werden mehr statt weniger arbeiten müssen, denn auch Arbeitszeit ist ein Standortfaktor und wir werden nicht mehr besser, wenn wir stehen bleiben.“
Diese Problematik griff auch Steffen Kampeter auf. „Handeln ist das Gebot der Stunde“, so der BDA-Hauptgeschäftsführer.
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Bundeskanzler Olaf Scholz, betonte in seiner Rede die Rolle des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine auch auf die Wirtschaft in Deutschland, Europa und weltweit. Er sicherte Bürokratieabbau und damit verbunden das Ermöglichen schneller Entscheidungen, nicht nur in Krisensituationen, zu und verwies in diesem Zusammenhang auf den Deutschland-Pakt der Bundesregierung, dessen Ziel es u. a. sei, „die Geschwindigkeit zu erreichen, die wir brauchen“. Über die unzähligen Vorschriften und Anforderungen, die häufig gar nicht mehr exekutierbar seien sagte Scholz: „Wir haben es übertrieben.“
Auch das deutsche duale Ausbildungssystem hob der Bundeskanzler hervor: „Die Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland tragen einen substanziellen Teil Verantwortung für die Ausbildung junger Leute.“
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sah im Interview „zwei drohende Wachstumsbremsen […]: den Arbeits- und Fachkräftemangel und die Demografie am Arbeitsmarkt.“
Zu den weiteren Speakern gehörten Christian Lindner, Bundesfinanzminister und Bundesvorsitzender der FDP, Friedrich Merz, Bundesvorsitzender der CDU und Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Birgit Bohle, Vorständin Personal und Recht, Arbeitsdirektorin, Deutsche Telekom AG, Celeste Drake, stellvertretende Generaldirektorin der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) sowie Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.
Redaktion (allg.)

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