Diversity: Potenzial von Erstakademikern

Bild: AdobeStock/master1305
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Vielfalt haben sich mittlerweile viele Arbeitgeber auf die Fahnen geschrieben. Doch neben dem Geschlecht, Alter und der Hautfarbe gehört dazu auch die soziale Herkunft. Obwohl dieses Merkmal zunehmend an Aufmerksamkeit gewinnt, bleibt es weiterhin schwer greifbar. Das hat die Strategieberatung BCG zum Anlass für die repräsentative Studie mit dem Titel „FirstGen Professionals – den Karriere-Code knacken“ genommen, in der sie nach eigenen Angaben „Herausforderungen von FirstGen-Professionals und Wege, ihr volles Potenzial auszuschöpfen“ darstellt.

Erstakademiker, Arbeiterkinder oder eben Firt-Generation-Professionals – unabhängig von der gewählten Formulierung, bleibt das Problem. So haben Menschen, die als erste in ihrer Familie ein Bachelor- oder höheres Studium abschließen, 46 % seltener Zugang zu Netzwerken, auf die sie beim Berufseinstieg und ihrer weiteren beruflichen Entwicklung zurückgreifen können. An ihrem Arbeitsplatz haben sie 19 % häufiger das Gefühl, sich nicht authentisch verhalten zu können. Erstakademiker sehen sich außerdem in Vorstellungsgesprächen mehr als 50 % häufiger in einer schlechteren Verhandlungsposition als ihre jeweiligen Gesprächspartner.

Dabei können Unternehmen von diesen Arbeitskräften profitieren: Sie sind Arbeitgebern gegenüber um etwa ein Drittel loyaler als die Vergleichsgruppe. Zudem findet sich hier eine hohe Eigenmotivation: Erstakademiker treibt mit 40 % höherer Wahrscheinlichkeit eine intrinsische Motivation an. Sie benötigen weniger äußere Anreize, um Höchstleistungen abzurufen und sind anpassungsfähiger.

Unternehmen sollten daher ein Bewusstsein für diese Herausforderungen und Chancen schaffen. Durch mehr Flexibilität bei gewissen Einstellungsvoraussetzungen vergrößert sich aus Arbeitgebersicht auch die Zahl der potenziellen Bewerber. Die Autoren der Studie empfehlen auch die Schaffung von Mentoring-Programmen und anderen Unterstützungsnageboten.

Lesen Sie zu diesem Thema folgenden Artikel aus AuA 1/23:

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