Fragen an Claudia Bidwell

„Geh liebevoll mit dir selbst um!“
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Claudia Bidwell, Chief Human Resources
Officer, Implenia Bild: Implenia, Fotograf Daniel Hager
Claudia Bidwell, Chief Human Resources Officer, Implenia Bild: Implenia, Fotograf Daniel Hager

Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

Ich wäre Ärztin geworden – die Medizin hat mich immer fasziniert.

Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?

Ich bin mehr oder weniger durch Zufall hineingerutscht. Ich hatte Wirtschaft studiert und begonnen, in der Unternehmensberatung zu arbeiten, als ich anfing, mich dafür zu interessieren, warum sich Organisation und Menschen so verhalten, wie sie es tun, obwohl das oft logisch keinen Sinn ergibt. Ich beschloss, mein Wissen auf dem Gebiet zu vertiefen, und bildete mich in Psychologie, Organisationsentwicklung, Führung und Personalwesen weiter.

Was hat Sie in Ihren ersten Berufsjahren am meisten geprägt?

Am Anfang meiner Karriere arbeitete ich sieben Jahre lang in der Unternehmensberatung in den USA, im Nahen Osten und Asien, in vielen verschiedenen Ländern, Branchen und Unternehmen. Diese Vielfalt hat mich geprägt. Ich bin bis heute immer auf der Suche nach Neuem, um weiter zu lernen.

Gibt es Lücken in Ihrem Lebenslauf?

Ich habe drei Kinder auf die Welt gebracht, die eine oder andere Auszeit genommen und ein Zweitstudium in Psychologie absolviert. Insgesamt war ich zwar nicht sehr lange weg vom Job, aber immer wieder. Es ist ein Fehler zu denken, das Leben verlaufe in einer geraden Linie. Es wird immer Umwege und turbulente Phasen geben. Das Wichtigste ist, sich an die jeweiligen Umstände anzupassen und das Beste daraus zu machen.

Welche (sozialen) Netzwerke nutzen Sie?

Ich verfüge über ein enormes berufliches Netzwerk aus all den vielen unterschiedlichen Tätigkeiten aus meiner Vergangenheit: Kollegen, Berater, Headhunter. Dieses Netzwerk nutze ich sehr aktiv.

Arbeitnehmer sind dann gut, wenn …

Ich glaube nicht, dass man diese Frage einfach so beantworten kann. Das hängt immer vom Job und vom Unternehmen ab.

Was war Ihre beruflich schwerste Entscheidung?

Meinen Job in den USA zu verlassen, wo ich gern mit meiner Vorgesetzten zusammengearbeitet habe, um in die Schweiz zu ziehen. Ich habe so viel von dieser Chefin gelernt – u.a. wie wichtig die Beziehung zu direkten Vorgesetzten ist.

Welche Themen stehen in den nächsten Monaten auf Ihrer Agenda?

Nach fast zwei Jahren Corona müssen wir jetzt aus dem Ausnahmenzustand herauskommen und in einen neuen Normalzustand finden – wie auch immer der aussehen wird. Corona hat viel Schaden angerichtet und es wird eine Weile brauchen, die negativen Folgen dieser belastenden Zeit aufzuarbeiten.

Was bedeutet Arbeit für Sie?

Dass ich einen Beitrag leiste für etwas, das größer ist als ich. Ich bin in Afrika und Asien aufgewachsen und habe eine Menge Armut und Ungerechtigkeit gesehen. Mir ist es wichtig, dass ich etwas bewegen kann.

Was können sich Ihre Kollegen von Ihnen abschauen?

Das müssen Sie sie fragen.

Auf welche Rituale könnten Sie nicht verzichten?

Ich versuche, den Tag mit Bewegung oder einer Entspannungsübung zu beginnen und zu beenden. Das hilft mir dabei, mich von der Arbeit abzugrenzen und einen Übergang in die Freizeit zu schaffen.

Nach dem erfolgreichen Start im Jahr 2018 folgt nun der 2. Band!
Für das Buch #AllesRechtKurios hat der bekannte Juraprofessor Arnd Diringer wieder amüsante Fälle aus der Rechtsprechung deutscher Gerichte zusammengetragen.

Mit wem würden Sie gern mal ein Bier/ein Glas Wein trinken?

Mit dem Trompeter Louis Armstrong – seine unglaubliche Karriere zu jener Zeit und in jener Art von Gesellschaftsordnung, das war sicher nicht einfach.

Welches Buch muss mit in Ihren Urlaub und wo geht es hin?

Ich lese im Urlaub nichts Hochtrabendes, am liebsten unterhaltende Lektüre, die mich auf andere Gedanken bringt. Als Destination kommt alles infrage, wo wir mit dem Auto hinkommen – damit der Hund mitkann – und wo wir genug Unterhaltung für drei Kinder finden.

Was ist Ihre größte Leidenschaft?

Menschen aus verschiedenen Fachgebieten, mit verschiedenen Weltanschauungen und Erfahrungen zusammenzubringen, damit sie voneinander lernen, aufeinander bauen und gemeinsam mehr erreichen.

Worauf freuen Sie sich derzeit am meisten?

Nach Corona Leute an meinem neuen Wohnsitz kennenzulernen und hier ein Leben aufzubauen.

Welchen Rat geben Sie Ihrem jüngeren Ich mit auf den Weg?

Geh liebevoll mit dir selbst um! Das gilt vor allem für Frauen, die oft sehr hohe Erwartungen an sich selbst haben.

Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?

Ich habe eine Kopie des „Holstee Manifesto“ an meinem Kühlschrank hängen. Die Idee von „Dies ist dein Leben. Tu, was du liebst, und tue es oft“, begleitet mich jeden Tag.

Claudia Bidwell

Claudia Bidwell
Chief Human Resources Officer, Implenia
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· Artikel im Heft ·

Fragen an Claudia Bidwell
Seite 44 bis 45
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Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

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Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

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Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

Ich wäre wahrscheinlich Vertrieblerin. Die Themen Personal/Rekrutierung, Beratung und

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Wären Sie nicht Arbeitsrechtlerin geworden, was dann?

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Wären Sie nicht Personaler geworden, was dann?

Landschaftsgärtner! Ich bin ein kreativer Mensch und mag es, draußen in der freien Natur

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Wären Sie nicht Jurist geworden, was dann?

In jedem Fall hätte ich einen Beruf ergriffen, wo ich nah an den Menschen bin.

Der Beruf