Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?
Dann vermutlich Innenarchitektin – das Zusammenspiel aus Funktion, Wirkung und Ästhetik hat mich schon immer fasziniert. Und auch dort geht es im Kern darum, Räume so zu gestalten, dass Menschen sich entfalten können.
Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Weil ich früh gemerkt habe, wie entscheidend die richtige Führungspersönlichkeit für Kultur und Unternehmenserfolg ist – und wie selten solche Entscheidungen mit der nötigen Sorgfalt getroffen werden. Daran wollte ich etwas ändern.
Arbeitnehmer sind dann gut, wenn…
…sie Verantwortung übernehmen, die Perspektive wechseln können – und nicht nur auf die Lösung warten, sondern Teil davon werden.
Was war Ihre beruflich schwerste Entscheidung?
Die Entscheidung, die Führungsverantwortung für ein 20-köpfiges Team abzugeben, um einen nicht existierenden Geschäftsbereich von Grund auf aufzubauen.
Welche Themen stehen in den nächsten Monaten auf Ihrer Agenda?
Ich begleite derzeit meine ersten Mandate – mit dem Ziel, Führungspositionen gezielt divers zu besetzen und so echten Wandel mitzugestalten. Gleichzeitig arbeiten wir daran, unsere Rolle als spezialisierte Beratung für weibliche Führungskräfte weiter auszubauen und noch mehr Unternehmen dafür zu gewinnen, Vielfalt nicht nur als Ziel, sondern als strategischen Erfolgsfaktor zu verstehen.
Was bedeutet Arbeit für Sie?
Ein Ort, an dem ich etwas bewege – nicht nur für andere, sondern auch für mich selbst. Ich brauche Ziele, Gestaltungsspielraum und die Möglichkeit, über mich hinauszuwachsen.
Was können sich Ihre Kollegen von Ihnen abschauen?
Dass ich nicht auf halber Strecke stehen bleibe. Wenn ich mich für ein Ziel entscheide, ziehe ich es durch – mit maximalem Einsatz und klarem Blick auf das Ergebnis.
Welche Eigenschaft schätzen Sie besonders an anderen Menschen?
Eigenverantwortung. Und den Willen, sich weiterzuentwickeln – egal, auf welchem Niveau jemand startet.
Wofür hatten Sie schon als Kind eine Begeisterung, die Sie bis heute behalten haben?
Für Sport in jeder Form – ich war immer gern in Bewegung und habe früh gelernt, dass Ausdauer, Disziplin und Teamgeist oft mehr zählen als nur Talent.
Was lesen Sie in AuA zuerst?
Beiträge mit Praxisnähe, die sich mit Recruiting, Führung oder HR-Strategie befassen.
Gibt es eine schlechte Angewohnheit, die Sie gerne loswerden würden?
Ich habe wenig Geduld für Umwege – besonders dann, wenn Diskussionen sich im Kreis drehen oder Lösungen unnötig verkompliziert werden. Das ist nicht immer diplomatisch, aber oft ehrlich.
Womit würden Sie sich gerne richtig gut auskennen?
Mit KI – um besser zu verstehen, was sie kann. Und was sie uns vielleicht nimmt, wenn wir nicht aufpassen.
Auf welche Rituale könnten Sie nicht verzichten?
Die letzte halbe Stunde des Tages mit meinen Söhnen – bevor wir alle langsam runterfahren. Oder sie nochmal richtig aufdrehen.
Was steht schon lange auf Ihrer Bucketlist und warum haben Sie es noch nicht getan?
Einmal die US Open live erleben – den Center Court, die Energie, das Spielniveau. Es steht seit Jahren auf meiner Liste, aber der Spagat zwischen Familie und Arbeit ist bisher immer dazwischengekommen.
Wovon sind viele begeistert oder überzeugt, Sie jedoch nicht?
Vom Prinzip „schneller ist besser“. Ich halte viel von Tempo – aber nicht, wenn Klarheit und Substanz dabei auf der Strecke bleiben.
Wen würden Sie gern einmal treffen?
Sheryl Sandberg – weil sie es geschafft hat, Female Leadership weltweit in den Fokus zu rücken. Mit „Lean In“ hat sie eine Bewegung angestoßen, die Frauen ermutigt, Verantwortung einzufordern und sich nicht zurückzunehmen. Nicht alles an ihrem Ansatz ist übertragbar, aber genau deshalb wäre der Austausch spannend: Was funktioniert wirklich – und was braucht es heute, um nachhaltig mehr Frauen in Führung zu bringen?
Wer war für Sie die einflussreichste Person in Ihrem Leben?
Eine frühere Chefin, die mir Verantwortung übertragen hat, bevor ich selbst dachte, bereit zu sein.
Worauf freuen Sie sich derzeit am meisten?
Darauf, noch mehr Unternehmen dafür zu gewinnen, Vielfalt ganz oben auf die Agenda zu setzen – und dabei messbare Veränderungen in Führungsetagen umzusetzen.
Welchen Rat geben Sie Ihrem jüngeren Ich mit auf den Weg?
Du musst nicht alles können – aber du musst bereit sein, alles dafür zu geben, um dein Ziel zu erreichen.
Anna Hunger

Attachment | Size |
---|---|
Beitrag als PDF herunterladen | 79.81 KB |
· Artikel im Heft ·
Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?
Dann wäre ich sicherlich Winzerin geworden, da ich in einem kleinen Weinort an der Mosel
Ein Orientierungsrahmen
Wenn Sie bei einer Literaturrecherche in einschlägigen Onlinekatalogen oder wissenschaftlichen Datenbanken die
Ausgangspunkt und allgemeine Herausforderungen
Die Statistiken zu Frauen in Führungspositionen sind enttäuschend, wenn nicht gar besorgniserregend
Wären Sie nicht Arbeitsrechtlerin geworden, was dann?
Sie sind seit mehr als zehn Jahren in leitenden Positionen in der Payment-Industrie tätig. Welche
Damit das Offboarding greifbarer wird, möchte ich den Prozess anhand der Protagonistin Silvia erzählen.
Silvia ist 38