Moderne Führungsmethoden

Wie Manager die Gen Z in einer KI-Welt führen sollen

Wie stellt man sich einen modernen Manager aus Berufung vor? Ein internationales Team managen, Generation Z verstehen, mit KI-Tools umgehen, interkulturell kommunizieren – sind einige der wichtigsten Aufgaben, vor denen die moderne Führungskraft aktuell steht. Das alles sollte sie tun, während sie oft unterwegs ist, mit technologischen Geräten in der Hand, die es ermöglichen, das Team von jedem Ort der Welt aus zu steuern. Welche neuen Führungsmethoden sollte das Management in der dynamischen beruflichen Praxis berücksichtigen? Und welche Verhaltensweisen sind eher kontraproduktiv?

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 Bild: Visual Generation/stock.adobe.com
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Von Jahr zu Jahr kommen immer mehr Post-Millennials auf den Arbeitsmarkt. ChatGPT übernimmt die Rolle der Privatassistenten. Die globale Mobilität der Arbeitnehmer wird ein Arbeitstrend. Frauen treten immer öfter und bewusster Führungspositionen an. Egal ob frisch gebackenes Start-up, kleines Unternehmen, Mittelstand oder etablierter Konzern – die Herausforderungen der Führungskräfte, die sich dem Wind des Wandels stellen wollen, sind gleich. Manager sollen den Anforderungen des neuen Arbeitsumfelds gerecht werden.

Im Zeitalter der Digitalisierung und dynamischer Marktveränderungen entwickeln sich die Managementmethoden in rasantem Tempo weiter. Der technologische Fortschritt macht es möglich, ein Unternehmen von jedem Ort der Welt aus zu führen. Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen (ML) werden zu den wichtigsten Instrumenten, die die Art und Weise verändern, wie Führungskräfte Entscheidungen treffen und Teams managen. Gleichzeitig drängt die neue Generation Z auf den Markt, die einzigartige Bedürfnisse und Erwartungen an ihre berufliche Position und das Arbeitsumfeld hat.

Die KI ist ein Riese, der buchstäblich in Sekundenschnelle jährliche Marketingkampagnen, strategische Entwicklungspläne, visuelle Präsentationen und verschiedene textliche Inhalte entwickelt. Aber die KI liest kein Buch für uns, gibt keine sachlichen Kommentare ab, überprüft kein Projekt, trifft keine wichtigen Entscheidungen und verwaltet nicht unsere Zeit oder die Dauer eines Projekts. Wie soll man heute managen? Dieser Artikel soll einige Anhaltspunkte zu diesem Thema liefern und aufzeigen, wie KI und Generationsunterschiede moderne Managementmethoden beeinflussen.

Neue Bedürfnisse, neue Technologien

Den heutigen, durch KI beeinflussten Arbeitsmarkt betreten die Digital Natives – Post-Millennials (Generation Z). Dabei handelt es sich um Menschen, die etwa zwischen 1997 und 2012 geboren wurden. Im Gegensatz zu früheren Generationen, die den Übergang von analog zu digital erlebten, ist die Generation Z im Technologiezeitalter aufgewachsen. Sie hat eine natürliche Fähigkeit, neue Werkzeuge und Plattformen zu nutzen. Diese Generation ist sich bewusst, dass der dynamische Arbeitsmarkt des 21. Jahrhunderts von Unsicherheit geprägt ist.

Laut einer Studie des Capgemini Research Institute aus dem Jahr 2022 zeigt sich bei der Generation Z eine hohe Bereitschaft, den Arbeitsplatz zu wechseln. So gaben 49 % der Gen Z-Beschäftigten an, innerhalb der nächsten zwölf Monate einen Jobwechsel in Erwägung zu ziehen– deutlich mehr als bei den Millennials (33 %) und der Generation X (31 %). Zudem würden 59 % der Gen Z-Befragten sogar ohne die Aussicht auf eine bessere Vergütung kündigen (vgl. Allfoye, paper-generation-zukunft-allfoye-de-240424.pdf).

Die Post-Millennials zeichnen sich darüber hinaus durch Vielfalt und Inklusivität aus, sodass Angehörige dieser Generation oft großen Wert auf Transparenz, berufliche Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten und Gleichbehandlung legen. Daher ist es wichtig, dass die Führungskräfte mehr oder weniger das gleiche Verständnis von der Bedeutung von Begriffen haben, die allgemein verwendet werden und oft unter vielen Definitionen erscheinen. „Transparenz und Klarheit in der Teamführung bedeutet die Wahrheiten aussprechen. (…); ohne Konjunktiv, ohne Schönfärberei, ohne Auslegungsspielraum, ohne Einschränkung und insbesondere ohne Entschuldigung” – sagt Katja Hinz, Fachanwältin für Arbeitsrecht, Owner der Kanzlei Studio Hinz.

Gut kommunizierte und ausgesprochene Klarheit kann das Vertrauen des Teams verstärken. Und dies ist essenziell für die Harmonie in menschlichen Gemeinschaften. Jeder, der zum gemeinsamen Ziel beiträgt, möchte darauf vertrauen, dass auch die anderen sich angemessen engagieren. Das Vertrauen bildet sich in der Regel erst, wenn man keine negativen Erfahrungen gemacht hat. Es ist aber nicht von Anfang an vorhanden, sondern entwickelt sich durch die Bestätigung der Erwartungen oder Hoffnungen (vgl. Laufer H., 2005). Im Rahmen des Managements kann das Verständnis der Bedürfnisse der neuen Generationen den Managern helfen, ihren Führungsstil mit ihren Kommunikations- und Entwicklungsstrategien in Einklang zu bringen. Die größte Herausforderung im Umgang mit der Generation Z besteht darin, die richtige Balance zwischen Freiheit und vorgegebenen Strukturen zu finden (vgl. Allfoye, 2024).

Die Zwanzigjährigen sind sich sozialer, klimatischer und wirtschaftlicher Probleme bewusst, weshalb sie bei ihren Karriereentscheidungen vorsichtiger sind. Sie erwarten von Unternehmen, dass sie sich um die Umwelt kümmern und sozial verantwortlich handeln. Im Managementkontext ermöglicht es das Verständnis der Merkmale dieser Generationen den Managern, ihren Ansatz für Motivation, Kommunikation und Entwicklungsstrategien anzupassen. Der Einsatz moderner Technologien, wie z.B. KI, kann dazu beitragen, ein persönlicheres und ansprechenderes Arbeitsumfeld zu schaffen, das den Bedürfnissen der jüngeren Mitarbeiter gerecht wird.

Die KI-Revolution im Management

Während eine klare Kommunikation und ein klarer Kontakt innerhalb des Teams eine Frage des rhetorischen und interpersonalen Managementsskills ist, können die Programme, die KI-Tools verwenden, hilfreich sein, um Transparenz, Automatisierungen von Prozessen und Durchschaubarkeit zu schaffen.

Künstliche Intelligenz hält Einzug in verschiedene Aspekte des Managements und bietet Werkzeuge, die eine effizientere Entscheidungsfindung ermöglichen. KI-basierte Analysesysteme können riesige Datensätze analysieren, Trends erkennen und zukünftige Leistungen vorhersagen. Dadurch werden Manager bei strategischen Entscheidungen unterstützt und Prozesse automatisiert, was zu einer höheren betrieblichen Effizienz führt. Diese Art von Lösung spart nicht nur Zeit, sondern macht auch subjektive Bewertungen überflüssig, was die Fairness des Einstellungsprozesses erhöht.

Auf dem Arbeitsmarkt gibt es derzeit mehrere hochprofessionelle KI-basierte Programme für das Personal- und Projektmanagement sowie für die Rekrutierungs- und Marketingforschung, die sich grob in drei Gruppen einteilen lassen.

1. Auf künstlicher Intelligenz basierende Feedbacksysteme wie Digital Now, Lattice oder 15Five ermöglichen es, regelmäßiges Feedback von Mitarbeitern einzuholen und externe Daten zur Vereinfachung von Entscheidungen zu nutzen. Durch die Analyse der Daten können Manager Verbesserungspotenziale erkennen und die Fortschritte des Teams verfolgen. „Wir nutzen eine Vielzahl von Datenquellen und unseren eigenen entwickelten AI Research Agent, der z. B. auch qualitative Fragen über Personen oder Unternehmen beantworten kann”, erklärt Robert Vossen, CEO und Co-Founder von Digital Now. „Vor diesem Hintergrund experimentieren wir sehr viel mit KI, sehen die Entwicklungsgeschwindigkeit sozusagen mit eigenen Augen und machen somit KI für Unternehmen auch nutzbar.” Digital Now kann sowohl im Vertrieb und Marketing als auch im Recruiting für Active Sourcing eingesetzt werden.

2. Bei der Personalisierung von Karrierewegen und einem umfassenden Personalmanagement sind Plattformen wie Workday und Gloat hilfreich. Ihre Funktionen ermöglichen z. B. die Suche nach Karrierewegen, die den Interessen und Zielen eines Mitarbeiters entsprechen, und helfen dabei, Karrierewege festzulegen, die den individuellen Wünschen entsprechen. Sie verfügen daher über wichtige Funktionen für die Generation Z und/oder Alpha. „KI hat das Potenzial, das Projektmanagement zu revolutionieren, indem es Routineaufgaben automatisiert, Echtzeitunterstützung bietet und das Management von Projekten auf eine neue strategische Ebene hebt“, sagt Alexandra Hartung, Bereichsleiterin Mittelstand bei Workday. „Mit unserer neuesten Innovation, Workday Illuminate, beschleunigen wir manuelle Aufgaben, unterstützen Mitarbeiter in Echtzeit und transformieren ganze Geschäftsprozesse. (…) Mit über 70 Millionen Nutzern und 850 Milliarden Geschäftsprozessen, die auf der Workday-Plattform jährlich verarbeitet werden, bietet Illuminate eine einzigartige Kombination aus kritischen Geschäftsdaten und kontextbezogener Information.“

3. Die dritte Gruppe von Managementprogrammen, die KI nutzen, umfasst Chatbots wie Mya oder X0PA AI, die die Fragen der Mitarbeiter beantworten und Feedback einholen können. Dadurch können Manager Zeit für Routineaufgaben bei der Personalbeschaffung sparen und sich auf strategische Aktivitäten konzentrieren.

Diese KI-Instrumente stehen den Managern zur freien Verfügung. Angesichts der Innovationen, die sie bieten, kann man davon ausgehen, dass sie den Job von (HR-)Managern revolutionieren werden. Diese Instrumente und Programme gehen auf die besonderen Bedürfnisse der Generation Z ein und legen den Schwerpunkt auf Flexibilität, Autonomie, Entwicklung und kontinuierliches Feedback. Indem Unternehmen ihre Personalmanagementansätze an diesen Erwartungen ausrichten, können sie das Engagement und die Loyalität der jüngeren Mitarbeiter gewinnen.

Echte Arbeit? – Teamarbeit

Laut den Autorinnen des Buches „Führen, Fördern, Coachen” soll eine moderne Führungskraft die Stärken der Mitarbeiter erkennen und fördern, um deren Potenziale optimal zu nutzen. Sie sollte den Reifegrad des Einzelnen einschätzen und ihr Verhalten darauf abstimmen, um gezielt fachliche und persönliche Entwicklung zu unterstützen. Führung heißt, Mitarbeiter nicht kleinzumachen, sondern ihnen Raum für Mitgestaltung und freie Meinungsäußerung zu bieten (vgl. Haberleitner/Deistler/Ungvari 2009). Das bedeutet jedoch nicht, dass die Mitarbeiter bei der Lösung von Problemen im Projekt allein gelassen werden sollten. So seien die Sätze wie: „Dein Projekt, deine Verantwortung“ ein absolutes No-Go. Stattdessen sollen die Manager die endgültigen Entscheidungen treffen, die Probleme auslösen können.

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„Aus meiner Sicht haben jegliche ‚Das haben wir schon immer so gemacht‘-Attitüden ausgedient”, konkludiert Katja Hanz. „Niemand kann auch heute mehr von oben herab entscheiden, welche Kommentare, Witze und Tätscheleien sich jemand anderes gefallen lassen muss. Eine Führungskraft, die (nicht nur, aber insbesondere) bei der nachstrebenden Generation Z heute solche Witze und Tätscheleien an den Tag legen würde, könnte sich vermutlich nicht lange halten, denn die junge Generation hat aus meiner Sicht eine bemerkenswerte Sensibilität und einen bewundernswerten Mangel an Toleranz für solche Herabwürdigungen, die auf bestimmten Gruppenzugehörigkeiten fußen”. Robert Vossen weist darüber hinaus auf das Bedürfnis der Verwirklichung im Job hin: „Ich bin davon überzeugt, dass ‚Perform, Grow & Enjoy‘ ein wichtiger Dreiklang ist. Ohne eine gute Performance (die auch eine offene Fehlerkultur einschließt) wird man sich nicht weiterentwickeln. Ohne Perspektiven der Weiterentwicklung hat insbesondere die Gen Z keine Freude an der Arbeit – was sich wiederum auf die Performance auswirkt. Manager können an allen drei Stellschrauben ansetzen, aber es braucht alle drei, um ein performantes Team zu entwickeln.”

Als ein kontraproduktives Verhalten betrachten viele Mitarbeiter ständige Änderungen beim Projekt oder Entscheidungswechsel. „Bei einem Projekt hat die Team-Leiterin ihre Meinung mehrere Male während drei Wochen geändert. Die vorletzte Entscheidung kam am Freitagabend, während meines Feierabends. Zum Glück hatte ich die Anpassungen gelesen und konnte während des Wochenendes wichtige Änderungen vornehmen“, erinnert sich Sonja Pecht, Account Executive bei einem mittelständischen Unternehmen. Die Überstunden brachten jedoch nicht das gewünschte Ergebnis. Sonjas Projekt wurde zwei Tage vor dem geplanten Termin und ohne viel Erklärung abgesagt. Es fehlte an klarer Kommunikation und Transparenz in Bezug auf die Erwartungen des Managements. Diese buchähnliche Situation illustriert ein negatives Beispiel von Management. Eine Führungskraft sollte die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter nicht untergraben, indem sie ungefragt Ratschläge aufdrängt oder Entscheidungen eigenmächtig revidiert. Solche Formen der subtilen Entmündigung führen oft dazu, dass die Mitarbeiter aufhören, eigenständig zu denken (vgl. Haberleitner et al. 2009). Worin liegt dann die größte Stärke des Unternehmens? Wenn Mitarbeiter kritisch mitdenken und sich aktiv in Entscheidungsprozesse einbringen.

Es gibt keinen universalen Führungsstil, der zu jeder Situation und jedem Mitarbeiter passt. Aber ganz gleich, wie unterschiedlich das Arbeitsumfeld oder die Branche ist, die Gesetze sind für alle gleich. Da „hinter der Führungskommunikation das Recht steht“, betont Katja Hinz. „Ein kleines Unternehmen braucht ganz andere Führung als ein Konzern. Aber wenn etwas im Team nicht funktioniert, bedeutet es meistens: Die Führung ist schlecht.” Zwar besteht die Aufgabe der Führungskraft darin, im Bedarfsfall den Willen des Arbeitgebers auch gegen den Widerstand der Mitarbeiter durchzusetzen (gem. § 106 GewO und § 315 BGB). Doch moderne Führungskräfte sollten stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter haben. Von Arbeitnehmern, die nach 1996 geboren wurden, wird erwartet, dass sie ihre Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickeln und sich an technische Fortschritte sowie soziale Veränderungen anpassen. Folglich müssen auch Führungskräfte entsprechend geschult sein.

Die Herausforderung für die modernen Manager besteht darin, das Team zu integrieren und eine Zusammenarbeit zwischen den Kollegen herbeizuführen. Die ultimative Lösung in dieser Hinsicht skizziert Adam Michalke (2021).

„Es ist Aufgabe der Teamführung, dafür zu sorgen, dass ein neu zusammengestelltes Team diesen Entwicklungsprozess zügig durchläuft“, schreibt Michalke. Zur Hilfe bei der Verwaltung interkultureller Teams kommen unterschiedliche Softwares, die KI-Tools verwenden. Workday z. B. bietet standardisierte Berichte, mit denen Unternehmen Diversitäts- und Inklusionsmetriken über den gesamten Mitarbeiterlebenszyklus hinweg messen, von der Anwerbung bis hin zur Förderung und dem Verständnis von Zugehörigkeitsgefühlen. „Diese Analysen helfen, interkulturelle Unterschiede besser zu verstehen und das Management vielfältiger Teams zu optimieren, indem sie Ungleichheiten aufdecken und die Bereiche mit dem größten Verbesserungsbedarf priorisieren“, erklärt Alexandra Hartung, Bereichsleiterin Mittelstand bei Workday. Schon Lao Tse sagte: „Wer Menschen führen will, muss hinter ihnen gehen”. Eine erfolgreiche Führungskraft agiert wie ein Dirigent: Sie gibt den Takt vor, sorgt für Harmonie und lässt die Mitarbeiter glänzen (vgl. Haberleitner et al. 2009).

Ist es (nur) menschlich, sich zu irren?

Das alte lateinische Sprichwort „Errare humanum est“ besagt, dass es ein Kennzeichen der Menschheit ist, Fehler zu machen und aus ihnen für die Zukunft zu lernen. Im Zeitalter der KI bekommt es eine äußerst wörtliche Bedeutung. Von den KI-Programmen, die uns im Geschäftsleben begleiten, wird erwartet, dass sie für null Fehler sorgen und potenzielle Fehler, die von Menschen gemacht werden können, identifizieren. „Für monotone Recherchearbeit im Vertrieb, Marketing oder Recruiting finden sich immer wenige Mitarbeiter. Gleichzeitig braucht es natürlich eine gewisse Erfahrung, um bei der Lead- oder Recruiting-Recherche die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. Hier kommen Datenanwendungen und KI wie von uns ins Spiel, nehmen die Recherchearbeit ab und bereiten Daten so auf, dass ein Mensch sie weiterverarbeiten will”, erklärt Robert Vossen. Durch die Nutzung KI-gestützter Plattformen lassen sich viele Managementfehler vermeiden, die häufig aus fragmentierten Systemen und ineffizienten Prozessen entstehen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist die Mitarbeiterbindung besonders wichtig, da die Rekrutierung neuer Talente immer aufwendiger und kostspieliger wird. „Workday bietet Unternehmen Echtzeiteinblicke in HR-Daten und verbessert die Entscheidungsfindung, was eine gezielte Mitarbeiterentwicklung und -förderung ermöglicht. Durch transparente Karrieremöglichkeiten können Unternehmen mehr Führungspositionen intern besetzen, was die Unternehmenskultur stärkt und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit erhöht“, so Hartung. „Gleichzeitig ermöglicht die Plattform eine bessere Zusammenarbeit und Flexibilität, sodass Unternehmen schneller auf Marktveränderungen reagieren und die Mitarbeitererfahrung kontinuierlich verbessern können.“

Doch auch KI kann sich irren. Laut Digital Now gibt es vor allem zwei KI-Fehler, die dabei häufig gemacht werden. „Erstens: KI kann nicht alles und das wird auch noch für eine Zeit so bleiben. Wir glauben sehr an das Prinzip ‚Human in the loop‘, was auch hilft, Sicherheit für den Job und eine Relevanz der eigenen Arbeit zu erfahren. Zweitens: Wer nicht auf moderne Technologien wie KI setzt, verliert den Anschluss – und zwar schnell. Keine bisherige Technologie entwickelt sich so schnell wie die KI und die Anwendungen drum herum”, so Vossen.

Dos und Don‘ts der modernen Managementmethoden

Dos

  • Perspektive und Weiterentwicklung klar anbieten
  • Verwirklichung im Job erschaffen
  • Durchsetzungskraft aufbauen
  • Weisungsrecht ausüben
  • Souveränes Auftreten
  • Klarheit und Entschlossenheit
  • Führen mit Empathie und Ziel
  • Flexibilität bei der Arbeit schaffen

Don’ts

  • „Das haben wir schon immer so gemacht“
  • Verantwortung auf die Teammitglieder schieben
  • „Dein Projekt, deine Verantwortung”
  • Sich im Team als Vertreter von Macht zu positionieren

Was könnte man also als Managementmethoden unserer Zeit bezeichnen? Sie sollten personalisierte Entwicklungspläne umfassen, die dank KI-gestützter Programme effizient und effektiv sein sollten. Diese Art von Ansatz ist für die Generation Z attraktiv, die Wert auf persönliche und berufliche Entwicklung legt. Ein wesentliches Element des modernen Managers ist auch der Lernprozess. Das Durchsetzungsvermögen fordert von modernen Führungskräften Transparenz und Klarheit in der Kommunikation. Die Förderung einer Kultur des kontinuierlichen Lernens durch KI-basierte Plattformen, die personalisierte Empfehlungen für Schulungen, Online-Kurse oder Lernressourcen anbieten, kann die Selbstentwicklung der Mitarbeiter erleichtern und so zur Attraktivität eines Unternehmens beitragen. Der moderne Manager ist nicht nur in der Lage, Daten zu verwalten, sondern auch, sie zu sammeln und zu analysieren. Die Integration von KI in das Management der Generation Z eröffnet Managern neue Möglichkeiten, mit jüngeren Mitarbeitern zu kommunizieren, sie zu fördern und zu binden. Mit KI-basierten Tools können Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Teams besser verstehen, ihren Managementansatz anpassen und ein Arbeitsumfeld schaffen, das den Erwartungen der modernen Belegschaft gerecht wird.

Literaturverzeichnis

Allfoye (2024): Generation der Zukunft, www.paper-generation-zukunft-allfoye-de-240424.pdf.

Haberleitner, E./Deistler, E./Ungvari, R. (2009): Führen, Fördern, Coachen, Redline.

Laufer, H. (2005): Grundlagen erfolgreicher Mitarbeiterführung, Gabal

Michalke, A. (2021): Mitarbeiterführung – Führen als integrative Tätigkeit, Springer Gabler

Teamvergleich

Arbeitsgruppe

Pseudo-Team

Proto-Team

Echtes Team

• individuelle Verantwortlichkeiten

• begrenzte Interaktion

• interne Auseinandersetzung

• gegenseitige Beeinträchtiung

• Bemühen um gemeinsames Vorgehen

• noch keine gemeinsame Verantwortung

• gegenseitige Unterstützung

• gemeinsame Verantwortung

Adam Michalke, Mitarbeiterführung. Führen als integrative Tätigkeit, Wiesbaden 2021, S. 16.

Dr. Katharina Wakula

Dr. Katharina Wakula
Owner von AnimaVideoPR, Autorin mit Schwerpunkten auf sozio-rechtlichen und kulturellen Themen
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· Artikel im Heft ·

Moderne Führungsmethoden
Seite 38 bis 41
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