Von der großen Kündigungswelle profitieren

War for Talents

Wie so oft waren die USA den Europäern einen Schritt voraus. Nach dem ersten Corona-Winter setzte dort die größte Kündigungswelle der Geschichte ein, die unter dem Begriff „The Great Resignation“ sogar Einzug bei Wikipedia fand. Ein Jahr später brach der Tsunami auch über Europa zusammen und begann, die Mitarbeiter aus den Betrieben zu spülen. Aktuell will einer von vier Arbeitnehmern in den nächsten zwölf Monaten kündigen. Bei einem Drei-Jahres-Horizont planen sogar 42 % einen Wechsel. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels wirken diese Wanderbewegungen zunächst bedrohlich. Unternehmen, die die Hintergründe verstehen und adäquat reagieren, können jedoch sogar von der Situation profitieren.

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 Bild: allvision/stock.adobe.com
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Teufelskreis Fluktuation

Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein 15-köpfiges Team. Eine Stelle ist schon länger unbesetzt, für die sich einfach niemand Passendes findet. Letzte Woche hat sich ein Mitarbeiter für längere Zeit arbeitsunfähig gemeldet – ein Burn-out steckt dahinter. Das kann länger dauern. Gestern hat Ihnen eine Mitarbeiterin strahlend mitgeteilt, dass sie sich in freudiger Erwartung befindet. Schnell ist klar, dass sie noch rund acht bis zehn Wochen Puffer haben, bis die neue Situation sich auf das Team auswirkt.

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Christian Bernhardt

Christian Bernhardt
Hochschuldozent für nonverbale Kommunikation, Kommunikationspsychologie und Kommunikation im digitalen Raum, Fachbuchautor, Trainer, Berater

· Artikel im Heft ·

Von der großen Kündigungswelle profitieren
Seite 30 bis 33
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