Objektive Vergütungserwartung für Überstunden

In weiten Teilen des Arbeitslebens besteht eine objektive Erwartung, dass der Arbeitgeber Überstunden vergütet. An einer solchen Erwartung kann es fehlen, wenn er insgesamt eine deutlich herausgehobene Vergütung zahlt. Davon ist regelmäßig auszugehen bei einem Entgelt, das die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung überschreitet.

(Leitsatz der Bearbeiterin)

BAG, Urteil vom 22. Februar 2012 – 5 AZR 765/10

1106
Bild: AlcelVision/stock.adobe.com
Bild: AlcelVision/stock.adobe.com

Problempunkt

Der Kläger war als Lagerleiter bei einer Spedition beschäftigt. Er erhielt ein monatliches Bruttoentgelt von 1.800 Euro. Sein vorformulierter Arbeitsvertrag regelte: "4.1. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 42 Stunden. 4.3. Der Arbeitnehmer( in) ist bei betrieblicher Erfordernis auch zur Mehrarbeit sowie Sonntags- und Feiertagsarbeit verpfl ichtet. 4.4. Der Arbeitnehmer erhält für die Über- und Mehrarbeit keine weitergehende Vergütung." Im April 2009 machte der Kläger erstmals gegenüber seinem Arbeitgeber die Vergütung für 968 Überstunden aus den Jahren 2006 bis 2008 geltend.

Weiterlesen mit AuA-PLUS

Um den kompletten Artikel zu lesen benötigen Sie AuA-PLUS.

 

Falls Sie Fragen zu unseren Produkten oder Ihrem Bezugsstatus haben, können Sie unseren Leserservice kontaktieren »

Redaktion (allg.)

· Artikel im Heft ·

Objektive Vergütungserwartung für Überstunden
Premium
Bild Teaser
Body Teil 1

Problempunkt

Die Beteiligten streiten über eine monatliche Einblicknahme des Betriebsrats in Bruttoentgeltlisten. Der antragstellende

Frei
Bild Teaser
Body Teil 1

Der Arbeitsvertrag eines kaufmännischen Angestellten regelte eine regelmäßige Arbeitszeit von 40 Wochenstunden. Unter der Überschrift

Premium
Bild Teaser
Body Teil 1

Überblick

Der unbereinigte Gender Pay Gap zeigt die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Frauen und

Frei
Bild Teaser
Body Teil 1

Immer wieder muss sich die Rechtsprechung und insbesondere die höchstrichterliche Rechtsprechung des BAG mit dem Problem der

Frei
Bild Teaser
Body Teil 1

Eine 56 Jahre alte Arbeitnehmerin war seit dem 1.7.2019 zu einem Bruttoentgelt von monatlich 3.000 Euro beschäftigt. In der Zeit vom 1.7

Frei
Bild Teaser
Body Teil 1

Immer wieder muss sich die Rechtsprechung mit der Frage auseinandersetzen, wann ein Arbeitnehmer gegen seinen Arbeitgeber Anspruch auf