Auswirkungen der Pandemie auf weibliche Beschäftigte

Bild: pixabay.com
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Corona begleitet unseren Alltag nun bereits seit mehr als zwei Jahren. Auch wenn viele Beschränkungen mittlerweile aufgehoben sind, hat sich insbesondere die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Das Ungleichgewicht hinsichtlich der Beteiligung von Frauen und Männern an Haus- und Betreuungsarbeit einerseits und Erwerbsarbeit andererseits hat sich verdeutlicht und teilweise verstärkt.

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin zum Einfluss von Sorgearbeit auf die Erwerbsbeteiligung zeigt, dass erstere noch immer ungleich zwischen den Geschlechtern verteilt ist: In drei Viertel der Fälle erledigen Männer weniger als die Hälfte, d. h. Frauen den Großteil dieser Tätigkeiten. Während der Pandemie hat sich der Anteil der Frauen, die allein für die Care Arbeit in der Familie verantwortlich sind, sogar verdoppelt. Sobald Männer mehr Haus- und Betreuungsarbeit übernehmen, steigt die Erwerbsbeteiligung der Frauen an, was sich wiederum auch auf deren spätere Rentenbezüge auswirkt und sie allgemein finanziell unabhängiger macht.

Laut einer Untersuchung, für die Deloitte von November 2021 bis März 2022 insgesamt 5.000 Frauen in zehn Ländern zum Einfluss der Corona-Pandemie auf ihr Privat- und Berufsleben befragt hat, sieht zudem etwas mehr als die Hälfte ihre Karriereaussichten skeptisch. Nicht einmal jede Zweite ist mit ihrer gegenwärtigen beruflichen Lage zufrieden. Etwa 60 % wollen daher ihren aktuellen Job in den kommenden zwei Jahren aufgeben, jede Fünfte sogar schon vorher.

Auch eine aktuelle Untersuchung von Skillsoft zeigt, negative Auswirkungen der Pandemie auf Frauen und ihre Karriere. In Unternehmen, in denen Chancengleichheit eine bedeutende Rolle einnimmt, arbeiten Frauen danach produktiver, erfahren größere Arbeitszufriedenheit und sind ihrem Arbeitgeber gegenüber loyaler und integrer.

 

 

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