„Besseres Angebot“ – Warum Bewerber ihre Stelle nicht antreten

Bild: AdobeStock/jozefmicic
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Bereits im Juni 2023 erschien der erste Teil der Softgarden-Studie „Candidate Experience 2023“. Dieser befasste sich mit Themen rund um Jobsuche, Eigenmedien der Arbeitgeber und Bewerbungsprozess. Im aktuellen zweiten Teil stehen die Onboardingphase, das Bewerbungsgespräch und Emotionen in der Bewerbung im Mittelpunkt.

Letztere spielen für zwei Drittel der Befragten im Recruitingprozess eine Rolle. Über 70 % haben in der Vergangenheit positive Erfahrungen im Bewerbungskontext gesammelt. Allerdings berichtet nicht einmal jeder Vierte von diesen Erfahrungen als „ohne Einschränkungen positiv“. Aufgrund der guten Ausgangslage aus Kandidatensicht sind die Ansprüche von Bewerbern in den letzten Jahren gestiegen. Daher ist es für Unternehmen ein gutes Zeichen, dass zwei Drittel der Befragten die Bewerbungsprozesse aktuell als „gut“ oder „sehr gut“ bewerten. Kritisiert wurde insbesondere, dass Bewerber keine oder eine zu späte Rückmeldung zur Bewerbung erhalten und Prozesse teilweise intransparent sind.

In Jobinterviews liegen Hindernisse laut den Befragten vor allem darin, dass die Gesprächspartner auf Unternehmensseite nicht genau erklären können, worin der Job besteht (84 %) und dass sie ihnen das Gefühl der Unterlegenheit vermitteln (82 %). Letzterer Aussage stimmten 61 % der Frauen und 47 % der Männer voll zu.

Zwar hat nur knapp jeder Zehnte bereits eine Stelle nach Unterschrift des Arbeitsvertrags nicht angetreten. Davon begründen aber über 40 % diesen Schritt damit, dass sie ein besseres Jobangebot erhalten hätten. Weitere Gründe sind Zweifel an der Entscheidung für den Job, die ihren Ursprung teilweise im Verhalten des Unternehmens nach Vertragsunterzeichnung haben (22 %) sowie private Umstände (21 %). 45 % gaben an, dass es in der Macht des Arbeitgebers lag, dieses „Ghosting“ zu vermeiden.

Lesen Sie zu diesem Thema folgenden Artikel aus AuA 9/23:

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