Gleich zwei aktuelle Studien befassen sich mit der Loyalität zum Arbeitgeber und zeichnen ein düsteres Bild: So titelt EY in seiner Jobstudie, die alle zwei Jahre durchgeführt wird und für die 1.555 Arbeitnehmer in Deutschland repräsentativ befragt wurden, die Wechselbereitschaft ist auf einem Rekordniveau. Jeder vierte Mitarbeiter sucht nach einem neuen Arbeitgeber und junge Beschäftigte neigen eher zur Kündigung als ihre älteren Kollegen.
Die Gründe für die Abwanderungsgedanken sind facettenreich aber eben meist auch „hausgemacht“:
- Mehr als ein Drittel fühlt sich unterbezahlt
- Knapp ein Drittel ist Unzufrieden mit der Führungskraft
- Für 23 % ist eine schlechte Unternehmenskultur ausschlaggebend
- 18 % klagen über zu hohe Arbeitsbelastung
Nicht durch den Arbeitgeber zu beeinflussen sind die folgenden genannten Gründe, die Mitarbeiter konkret über einen Wechsel nachdenken lassen:
- 22 % haben eine interessante Position woanders entdeckt
- 19 % geben private Gründe an
Jan-Rainer Hinz, Mitglied der Geschäftsführung, Leiter Personal und Arbeitsdirektor bei EY: „Wir stellen fest, dass das Führungsverhalten der Vorgesetzten für junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine viel größere Rolle spielt als für die Generationen zuvor. Junge Menschen, die am Anfang ihrer Karriere stehen oder erst einige Jahre gearbeitet haben, ergreifen ganz offensichtlich schneller drastische Maßnahmen als die Generation der sogenannten Babyboomer – viele von ihnen kündigen, wenn ihnen der Führungsstil und die Unternehmenskultur im Arbeitsalltag nicht passen. Sie können sich dies aktuell erlauben, weil der Arbeitsmarkt es hergibt und viele Unternehmen weiter vor allem nach gut ausgebildeten Fachkräften suchen.“
Eine zweite repräsentative Studie von The Stepstone Group unter 10.000 Befragten, die nahezu zeitgleich Mitte August erschienen ist, bestätigt die Ergebnisse von EY. Hier hat man festgestellt, dass knapp zwei Drittel (64 %) der Mitarbeiter mindestens einmal pro Monat über einen Jobwechsel nachdenkt. Dabei hat es einen deutlichen Anstieg gegeben: Im Jahr 2021 waren es noch 53 %.
Spannend ist auch hier ein Blick auf die Gründe, warum Arbeitnehmer unzufrieden mit ihrem derzeitigen Arbeitgeber sind:
- 58 % klagen über Mehrbelastung und Stress als Auswirkungen des allgemeinen Fach- und Arbeitskräftemangels
- 53 % gehen unmotiviert zur Arbeit
The Stepstone Group Arbeitsmarktexperte Dr. Tobias Zimmermann: „Wir müssen Menschen entlasten – und Automatisierung ist der Schlüssel hierzu (…) Das kann auch bedeuten, dass dem Menschen bei einigen repetitiven, administrativen Tätigkeiten technische Unterstützung zur Seite gestellt wird. Denn wenn beispielsweise in Pflegeberufen zeitaufwändige Papierarbeit nicht mehr von Hand gemacht werden muss, wäre das eine riesige Entlastung – und die können sich dann auf die eigentlich wichtigen Aufgaben konzentrieren: die Pflege von Menschen.“
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