Mitarbeiterbindung in Zeiten der „Great Resignation“

Bild: AdobeStock/Hurca!
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Der deutschen Wirtschaft mangelt es seit einigen Jahren an Arbeitskräften. Die Corona-Krise, Inflation sowie der Ukraine-Krieg samt Energiekrise haben diese Anspannung weiter verstärkt und hatten u. a. die "Great Resignation" zur Folge. Die Trendstudie „Mitarbeiterbindung 2030“ von F.A.Z. Business Media | research und cornerstone zeigt, wie Unternehmen Beschäftigte auch in Krisenzeiten binden können.

Den Ergebnissen zufolge begründen Arbeitnehmer Kündigungen ihrem Arbeitgeber gegenüber vor allem mit fehlenden Karrierechancen und der Vergütung (jeweils 48 %), gefolgt von der Work-Life-Balance (34 %). 44 % der Entscheider in Unternehmen oder deren Personalabteilungen gaben an, dass die Mitarbeiterbindung aufgrund der Corona-Pandemie nachgelassen hat. Mehr als ein Drittel der Befragten sieht außerdem eine Zunahme arbeitnehmerseitige Kündigungen seit 2020. In Unternehmen, die 1.000 bis 4.999 Mitarbeiter beschäftigen, waren es sogar 58 %. Die Führung sowie Unternehmenskultur spielen laut 37 % bzw. 17 % der Befragten ebenfalls eine Rolle bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch die Beschäftigten. Ein Viertel sieht zudem den Gestaltungsspielraum bei der Arbeit als ausschlaggebend an.

Der Abwanderung von Talenten können Unternehmen durch Maßnahmen der Mitarbeiterbindung entgegenwirken. Dazu zählt für mehr als die Hälfte der befragten Entscheider die Führungskultur des Unternehmens. Ebenso viele nehmen die Einstellung von Führungskräften in Bezug auf das Thema Mitarbeiterbindung als problematisch und entsprechend verbesserungswürdig wahr. Fast zwei Drittel sehen die Personalabteilung in der Verantwortung, Führungskräfte bei diesen Aufgaben zu unterstützen.

Auch in Bezug auf die restliche Belegschaft ist die HR-Abteilung gefragt: Sie bildet die Schnittstelle zu den Mitarbeitern und ist daher wichtig für Faktoren, wie deren Leistungsfähigkeit, Motivation und Wohlbefinden, die alle zur Bindung an den Arbeitgeber beitragen.

 

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