Immer im Dienst dank moderner Kommunikationsmittel: Die deutliche Mehrheit der mittleren Manager ist auch abends, am Wochenende und im Urlaub stets erreichbar.
Das hat der Berufsverband Die Führungskräfte (DFK) in einer aktuellen Studie zur Beanspruchung durch digitale Kommunikationsmittel festgestellt. Befragt wurden rund 1.000 Führungskräfte im Mittelmanagement. Dabei gaben knapp 90 % an, dass sie unter der Woche abends regelmäßig für ihr Unternehmen erreichbar sind. Bei über 70 % ist dies auch am Wochenende der Fall. Noch immerhin 58 % sind im Urlaub ebenfalls stets auf Empfang.
Konkrete Anweisungen dazu gibt es fast nie, doch die große Mehrheit von 64 % geht davon aus, dass man dies stillschweigend von ihnen erwartet. „Das verwundert nicht: Offensichtlich funktioniert das auch ohne Absprache im Sinne der Unternehmen. Hier ist insbesondere die Eigenverantwortung der Führungskräfte gefragt. Die Führungsaufgabe kann es durchaus erfordern, auch in der Freizeit erreichbar zu bleiben. Das kann aber keine Dauerlösung und kein Dauerzustand sein. Auch für Führungskräfte gibt es keine Verpflichtung zu ständiger und unbeschränkter Verfügbarkeit“, mahnt Dr. Ulrich Goldschmidt, Hauptgeschäftsführer des DFK.
Das gilt erst recht, wenn der ständige Stand-By-Modus die Gesundheit angreift, weil man nicht mehr abschalten kann. Dies sehen rund zwei Drittel der Befragten als Problem. Dennoch reagieren die Unternehmen bislang so gut wie gar nicht. Die Führungskräfte sprachen sich dagegen für folgende Abhilfemaßnahmen aus: Appelle an die Mitarbeiter (51 %), unternehmensinterne bzw. betriebliche Beschränkungen (42 %), Appelle an die Vorgesetzten (35 %), betriebsinterne Regelungen (30 %) und Absprachen mit dem direkten Vorgesetzten (24 %).
„Wir brauchen mehr Achtsamkeit im Umgang mit den digitalen Medien. Die Studie zeigt, dass die Führungskräfte sich dessen bewusst sind und dies als einen wichtigen Faktor für die Gesunderhaltung am Arbeitsplatz sehen. Eine Umsetzung in den Unternehmen kann aber nur funktionieren, wenn dies auch von den Vorgesetzten bis in die oberen Führungsetagen deutlich gemacht wird“, so Sebastian Müller, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer im DFK und verantwortlich für diese Studie.
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