Kriterien für die Berufswahl

Angesichts des demografischen Wandels wird es für Unternehmen zunehmend schwerer, Auszubildende für sich zu begeistern. Daher stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien wählen die Jugendlichen eigentlich ihre berufliche Laufbahn aus?  

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat letztes Jahr nachgefragt, und zwar unter rund 430 Jugendlichen aus den Ausbildungsberufen Informatikkaufmann, IT-Systemkaufmann, Kaufmann im Einzelhandel, Kfz-Mechatroniker sowie Medizinischer Fachangestellter. Dabei habe sich gezeigt, dass mehr als drei Viertel der Befragten die eigenen praktischen Erfahrungen aus einem Betriebspraktikum auf den richtigen Weg gebracht hätten. An zweiter Stelle stünden bei 64 % Informationen aus dem Internet. Erstaunlich dabei ist jedoch, dass es anscheinend nicht die speziellen Webseiten zur Berufsorientierung sind, die die Kids begeistern. Ihnen hätten lediglich 20 % der Jugendlichen Einfluss auf ihre Berufswahl zugeschrieben. Drittwichtigster Faktor seien bei 48 % der Befragten Betriebsbesichtigungen gewesen. Den jährlichen Girls' Day hätten knapp 40 % der jungen Frauen als Informationsquelle genutzt. Nicht unerhebliches Gewicht komme darüber hinaus dem Rat der Freunde (32 %) sowie der Lehrer (30 %) zu.

Vergleicht man die Antworten der Frauen und Männer, zeige sich, dass die Damen früher und genauer wüssten, wohin die berufliche Reise gehen soll. Sie stützten ihre tatsächliche Berufswahl zudem etwas häufiger auf ihre praktischen Erfahrungen als ihre männlichen Kollegen. Diese legten eine größere Unentschlossenheit an den Tag, weshalb sich ihre Berufswahl häufiger als „Zufallsentscheidung“ darstelle. Nach den Kriterien für den „Traumjob“ befragt, hätten die meisten Wert darauf gelegt, dass der Beruf zu ihnen passt und Spaß macht. Doch wer glaubt, es bei der heutigen Jungend mit Träumern zu tun zu haben, wird schnell eines Besseren belehrt: Gleich an zweiter Stelle sei es ihnen wichtig, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu finden und gegen mögliche Entlassungen abgesichert zu sein. Gleichauf rangiere zudem der Wunsch, „anderen Menschen helfen zu können“. Doch nein, wer jetzt glaubt, das Geld sei den jungen Leuten vollkommen egal, irrt. Zwar hätten sämtliche Befragten die Höhe der Ausbildungsvergütung als „weniger wichtig“ oder „unwichtig“ eingestuft. Bei den späteren Verdienstmöglichkeiten höre die Gleichgültigkeit dann aber doch auf: Sie seien für rund 40 % der jungen Herren und rund 33 % der Damen „sehr wichtig“.

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