Zwanzig Fragen an Dr. Günter Schmitt-Rolfes
Was und wo haben Sie gelernt?
Studium der Rechtswissenschaft in München, Bonn und Köln.
Wären Sie nicht Arbeitsrechtler geworden, was dann?
Unternehmensberater.
Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Während meiner Tätigkeit, schon während der Referendarzeit beim Bayerischen Arbeitgeberverband, aber auch bereits vorher, habe ich mich für das Arbeitsrecht entschieden, weil dieses Rechtsgebiet seinerzeit eine stürmische und unvorhersehbare Entwicklung versprach.
An meinem Beruf fasziniert mich/mag ich besonders ...
... die immer neuen Fragestellungen und Probleme, die von Unternehmen an den Anwalt herangetragen werden und auch einer arbeitsrechtlichen Begleitung bedürfen. „Gestern gilt nicht mehr, heute bleibt nicht, die Mitwirkung bei der Gestaltung der Zukunft von Unternehmen fasziniert.“
Wenn ich an meine ersten Berufsjahre denke, ...
... wird mir klar, welche Fülle an praktischen Erfahrungen ich sammeln musste, um da zu stehen, wo ich heute bin.
Welcher Rat hat Ihnen auf Ihrem beruflichen Weg am meisten genützt?
Ein bedeutender Unternehmensführer, der mir im persönlichen Gespräch zahlreiche Hinweise und Ratschläge gab, sagte zu mir: „Wenn Sie der obersten Führungsspitze eines Unternehmens rechtlichen Rat erteilen, zitieren Sie niemals Paragrafen! Dies belegt mangelnde juristische Souveränität.“
Welche (sozialen) Netzwerke nutzen Sie?
Soweit es um digitale Netzwerke geht (Facebook, Twitter etc.): keine. Ich bevorzuge den Erfahrungsaustausch in Ausschüssen und Verbänden, in denen ich Mitglied bin (z. B. Arbeitsmarktpolitischer Ausschuss der Bayerischen Arbeitgebervereinigung, Wirtschaftssenator im Europäischen Wirtschaftsforum, Exportclub München, Bundesverband der Katholischen Unternehmer, Landesverband Bayern der freien Berufe, Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht etc.).
Welche berufliche Entscheidung würden Sie rückwirkend anders treffen?
Von den wesentlichen Entscheidungen: keine
Arbeitnehmer sind dann gut, wenn ...
... sie sich mit dem Unternehmen identifizieren und diese Identifikation vom Unternehmen gefördert, gestützt, geschützt und belohnt wird, was heute leider nicht mehr überall selbstverständlich ist.
Was war Ihre beruflich schwerste Entscheidung?
Der Wechsel von einer hochinteressanten und faszinierenden Tätigkeit als Geschäftsführer der Bezirksgruppe München Oberbayern der Bayerischen Arbeitgebervereinigung zu einer ebenfalls hochinteressanten und faszinierenden Tätigkeit als freier Wirtschaftsanwalt.
Welche Themen sind für Sie die wichtigsten der nächsten zwölf Monate?
Die gleichen wie für die nächsten zwölf Jahre, nämlich die Themen, die von den Unternehmen vorgegeben werden.
Arbeit bedeutet mir ...
... Glück, nämlich das Gefühl gebraucht und gefordert zu werden.
Was fällt Ihnen zu „Arbeit und Arbeitsrecht“ ein?
Die erste Fachzeitschrift, die ich vor allen anderen Fachzeitschriften lese.
Was lesen Sie in AuA zuerst?
Zunächst das Inhaltsverzeichnis und dann meine eigenen Beiträge („man weiß ja nie ...“).
Welche Rituale pflegen Sie?
Eigentlich keine, da jeder Tag anders beginnt und anders endet.
Mit wem würden Sie gerne mal ein Bier trinken?
Mit Herrn Brüderle von der FDP, und zwar nicht nur eins.
Wohin würden Sie gerne einmal reisen?
Namibia, Australien.
Welches ist Ihr Lieblingsbuch?
Ein Gedichtband aus der Schulzeit.
Ihre größten Leidenschaften sind ...
... neben meinem Beruf Reisen, Lesen, Musik (Oper und Konzert) und Feste feste feiern.
Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?
„Niemals Rentner!“ Solange der liebe Gott mitmacht.
Profitieren Sie vom Expertenwissen renommierter Fachanwält:innen, die Sie über aktuelle Entscheidungen des Arbeitsrechts informieren. Es werden Konsequenzen für die Praxis benannt und Handlungsempfehlungen ausgesprochen.
Redaktion (allg.)
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Am 7. und 8. Februar 2023 findet im Radisson Collection Hotel Berlin sowie virtuell der Kongress Arbeitsrecht statt.