Fragen an Inga Dransfeld-Haase

„Mitglieder gut funktionierender Teams sprechen aus, was sie ehrlich denken“
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Inga Dransfeld-Haase, Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager, Senior Partner People & Culture bei der bp Europa SE für die DACH-Länder Bild: BPM
Inga Dransfeld-Haase, Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager, Senior Partner People & Culture bei der bp Europa SE für die DACH-Länder Bild: BPM

Wären Sie nicht Arbeitsrechtlerin geworden, was dann?

Als Juristin, Arbeitsrechtlerin und Personalerin bin ich Tag für Tag mit Herz und Leidenschaft tätig. Vermutlich wäre ich Tierärztin geworden, wenn es ganz anders gekommen wäre.

Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?

Jura fand ich bereits in jungen Jahren spannend. Als Rechtsanwältin konnte ich mir einen guten Überblick über die verschiedenen Tätigkeitsbereiche verschaffen, ehe ich zum ersten Mal in ein Unternehmen auf die Arbeitgeberseite und in eine Personalabteilung gewechselt bin. Ich habe herausgefunden, dass die Führung von Teams und die Arbeit mit Menschen meine Stärken sind. In Unternehmen habe ich verschiedene Funktionen und Aufgaben ausgefüllt. Deshalb gibt es für mich nicht „den“ Beruf an sich. Mein Berufsweg ist vielmehr eine lange Reise. Ich freue mich auf das, was noch kommt.

Gibt es Lücken in Ihrem Lebenslauf?

Ja, gibt es. Ich würde den Zeitraum als Bereicherung und nicht als „Lücke“ bezeichnen. Ich habe die Mutterschutzfrist mit sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt meiner Tochter als wunderbare Auszeit in Erinnerung. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für mich ein Herzensthema, für das ich mich im Beruf und im Ehrenamt einsetze.

Wozu haben Sie zuletzt Nein gesagt?

Ich habe mich geweigert, wieder einen Diesel oder Benziner als Dienstwagen zu nehmen. Mit einem Elektroauto bin ich glücklich.

Welche (sozialen) Netzwerke nutzen Sie?

Ich bin auf LinkedIn und dem internen bp-Kanal Yammer aktiv. Ich vernetze mich gerne mit Menschen. Der Austausch inspiriert mich beruflich wie privat.

Arbeitnehmer sind dann gut, wenn …

…sie sich in ihrem Arbeitsumfeld sicher, wertgeschätzt und angenommen fühlen. Das ist für mich die Grundvoraussetzung dafür, dass Arbeitnehmer*innen inhaltlich Feedback geben, Dinge infrage stellen und Innovation vorantreiben. Mitglieder gut funktionierender Teams sprechen aus, was sie ehrlich denken und unterstützen einander.

Was war Ihre beruflich schwerste Entscheidung?

In den ersten Berufsjahren musste ich meinen Vorgesetzten entlassen. Dieser Person hatte ich viel zu verdanken. Er hatte mich sehr gefördert. In Trennungsprozessen war ich geübt, aber die persönliche Verbindung hat es für mich noch anspruchsvoller gemacht.

Welche Themen stehen in den nächsten Monaten auf Ihrer Agenda?

Bei bp freue ich mich, meinen Beitrag zu der größten Transformation in der Geschichte des bisher internationalen Ölunternehmens hin zu einem integrierten Energiekonzern leisten zu dürfen. Eine so gewaltige Veränderung fordert sehr viel von der Belegschaft und bietet ihr gleichzeitig enorme Chancen. Im BPM werden wir die „HR-Thesen 2022“ – unsere Ideen zur Zukunft von HR –das gesamte Jahr über mit innovativen und interaktiven Formaten für die Mitglieder erlebbar machen. Mit der neuen Bundesregierung möchten wir über die Zukunft der Arbeitswelt sprechen. Last but not least: Im Sommer 2022 wollen wir wieder den Personalmanagementkongress durchführen, den größten HR-Kongress in Deutschland.

Was bedeutet Arbeit für Sie?

Ich verbringe viel Zeit mit der Arbeit. Sie ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Irgendwann am Ende meines Lebens denke ich nicht, dass allein die Arbeit mir ein erfülltes Leben bescheren konnte. Erfüllung und Rückhalt gibt mir meine Familie.

Was können sich Ihre Kollegen von Ihnen abschauen?

Gute Laune ist bekanntlich ansteckend. Ich versprühe viel positive Energie. Umso leichter gehen mir die Dinge von der Hand. Für die schwierigen Themen kann ich mich auf mein Durchhaltevermögen verlassen.

Auf welche Rituale könnten Sie nicht verzichten?

Ich verzichte selten auf die letzte Hunderunde am Abend und einen Gutenachtkuss meiner Tochter.

Arbeitgeber sind oft verunsichert, wie sie mit Betroffenen umgehen sollen. Das Buch gibt ein umfassenden Einblick ins Thema.

Mit wem würden Sie gerne mal ein Bier/ein Glas Wein trinken?

Ein Glas Wein möchte ich gern mit Greta Thunberg, Angela Merkel und der Queen trinken. Geballte Frauenpower. Garantiert geht uns der Gesprächsstoff nicht aus.

Welches Buch muss mit in Ihren Urlaub und wo geht es hin?

Im Sommer geht es nach 20 Jahren wieder einmal nach Mykonos mit meinen Lieblingspodcasts im Gepäck.

Was ist Ihre größte Leidenschaft?

Sushi, Chips, Risotto und so manch andere Kalorienbombe. Ich esse für mein Leben gern. Seit Neuestem fungiere ich auch wieder öfter als „Schnibbelhilfe“ in der Küche.

Welchen Rat geben Sie Ihrem jüngeren Ich mit auf den Weg?

Noch öfter konsequent Nein zu sagen und regelmäßig kritisch zu hinterfragen, ob bei meinem Arbeitspensum genügend Zeit für Familie, Freunde und Hobbys bleibt. Für ein erfülltes Leben ist die Arbeit nur ein Standbein.

Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?

Ich lebe nach dem Motto „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden“ – Herrmann Hesse.

Inga Dransfeld-Haase

Inga Dransfeld-Haase
Präsidentin, Bundesverband der Personalmanager (BPM) e.V., Vorständin für Arbeit und Soziales bei der BP Europe SE
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Fragen an Inga Dransfeld-Haase
Seite 44 bis 45
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Wären Sie nicht Arbeitsrechtlerin geworden, was dann?

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Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

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Wären Sie nicht Betriebswirtin geworden, was dann?

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Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

Ich wäre wahrscheinlich Vertrieblerin. Die Themen Personal/Rekrutierung, Beratung und

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Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?

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Wären Sie nicht Personaler geworden, was dann?

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