Fragen an Lars Mosdorf
Wären Sie nicht Personaler geworden, was dann?
Bisher lag mein fachlicher Fokus auf dem Thema Finanzen, einschließlich der Bereiche Controlling, Rechnungswesen, Preisstrategie und IT. Dabei gab es bereits regelmäßig Schnittstellen zu Personalthemen und zu den Belangen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Ich freue mich nun sehr darauf, die Funktion des Arbeitsdirektors zusätzlich zum kaufmännischen Ressort direkt zu verantworten.
Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
In unserer globalisierten Gesellschaft gehören Flughäfen zur absolut systemrelevanten Daseinsvorsorge, gerade in Krisenzeiten wie einer Pandemie. Denken Sie an die Rückholerflüge, an die medizinischen Notfalltransporte oder die Sicherung der Produktionsketten. Mit seiner gesamten Infrastruktur und dem operativen Betrieb ist ein Flughafen in seiner Vielseitigkeit vergleichbar mit einer Stadt. Ein derart komplexes System mitzugestalten und dabei zugleich einen Beitrag zur Mobilität von Menschen und Wirtschaft zu leisten, fasziniert mich seit über 15 Jahren.
Was hat Sie in Ihren ersten Berufsjahren am meisten geprägt und welcher Rat hat Ihnen am meisten genützt?
Um Mobilität aktiv zu gestalten, braucht es den berühmten Blick über den Tellerrand. Durch meine internationalen Stationen in Studium und Beruf (z. B. in China, den USA, Frankreich und Russland) habe ich gelernt, andere Perspektiven einzunehmen. Auch die Möglichkeit, in interdisziplinär zusammengesetzten und internationalen Teams themenübergreifend zu arbeiten, hat mich geprägt. Auslandserfahrung bereichert neben der beruflichen Entwicklung letztlich immer auch die persönliche.
Nutzen Sie soziale Netzwerke?
Soziale Netzwerke ersetzen nie das direkte Gespräch. Aber natürlich nutze ich auch digitale Plattformen, diese aber mit Bedacht und auf das Wesentliche reduziert.
Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sind dann gut, wenn …
… sie ihre Arbeit gerne tun. Wenn sie ein Umfeld vorfinden, in welchem sie eigene Ideen und Umsetzungsvorschläge einbringen können. Wenn sie ermuntert werden, das große Ganze im Blick zu haben (Kunden, Kollegen, die Herausforderungen des Unternehmens), eigene Standpunkte zu vertreten, aber auch Verantwortung zu übernehmen.
Was war Ihre beruflich schwerste Entscheidung?
Wenn richtungsweisende Entscheidungen anstehen, die für das Unternehmen zwar von strategischer Bedeutung sind, deren Umsetzbarkeit bzw. Wirkung jedoch nicht vollständig abschätzbar sind, ist immer ein besonders sorgsames Abwägen erforderlich. Aktuell ist dies der Fall bei allen Themen rund um die ökonomischen und ökologischen Herausforderungen für Flughäfen. Wie verändern sich die Bedürfnisse und das Reiseverhalten der Passagiere? Welche digitalen Techniken werden sich etablieren? Welche Investitionen können und müssen wir uns leisten – bspw. in moderne, nachhaltige Gebäude und Infrastruktur? Fragen wie diese beschäftigen uns aktuell.
Wie wird eine Aufhebungsvereinbarung fehlerfrei abgeschlossen? Was sind die DOs & DON’Ts bei der Kündigung? Die HR-Zertifizierung vermittelt Ihnen diese und weitere Grundlagen für einen rechtssicheren Umgang in Ihrem Alltag als HR-Mitarbeiter:in.
Welche Themen stehen in den nächsten Monaten auf Ihrer Agenda?
Nach der strukturellen Anpassung der Organisation ist es jetzt vordringlich, unsere Mitarbeiter*innen bestmöglich dabei zu unterstützen, die neuen Anforderungen zu meistern und den Betrieb des Airports coronagerecht zu gewährleisten – damit wir alle unbesorgt reisen können und unser Flughafen Nordrhein-Westfalens Tor zur Welt bleibt.
Was bedeutet Arbeit für Sie?
Erfüllung. Verantwortung in einem Bereich mit gesellschaftlichem Zweck übernehmen zu dürfen. Weichen sinnvoll in die Zukunft zu stellen. Dazu gehört auch, mit dem Druck umzugehen, den etwa eine Krise hervorbringt und mit einem soliden, verlässlichen Kurs durch sie hindurch zu navigieren.
Worauf freuen Sie sich derzeit am meisten?
Darauf, dass wieder Raum und Kraft für zukunftsweisende Entwicklung ist, unsere Mannschaft mit Zuversicht nach vorne blickt und die von der Corona-Krise ausgelöste Existenzbedrohung nicht länger den Unternehmensalltag bestimmt.
Lars Mosdorf

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