Fragen an Waldemar Zeiler
Wären Sie nicht Gründer geworden, was dann?
Mein Jugendtraum war es, Moderator oder Schauspieler zu werden. Fast hätte es sogar geklappt, denn ich wurde mit 15 als Jugendmoderator für den regionalen Fernsehkanal BodenseeTV gecastet, aber leider hat dieser nicht überlebt.
Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Ich glaube, diese Berufung hat sich für mich entschieden. Während meines Abiturs habe ich eine Geschäftsidee gehabt und eine erwachsene Person aus meinem Umkreis hat an mich geglaubt und mich ermutigt, es einfach mal auszuprobieren. Seit diesem unfassbarenGefühl der Wirksamkeit, der Erschaffung einer eigenenArbeitswelt bin ich einfach süchtig nach dem Gründen.
Was hat Sie in Ihren ersten Berufsjahren am meisten geprägt und welcher Rat hat Ihnen am meisten genutzt?
Immer wieder im Angestelltendasein an eine gläserne Decke zu kommen. Ich wollte stets den Metablick einer Organisation einnehmen und auf strategischer Ebene arbeiten. Dafür war ich aber laut meinen Vorgesetzten zu jung und müsste mir erstmal meine Sporen verdienen und ordentlich Stallgeruch kriegen. Oder eben selbst gründen. Der Partner einer Unternehmensberatung sagte zu mir im Taxi auf der Rückfahrt von der Weihnachtsfeier: „Was du willst, ist mein Job. Das geht bei uns aber nicht so schnell. Oder du kannst gründen.” Das tat ich dann auch.
Gibt es Lücken in Ihrem Lebenslauf?
Ja, war geil! Die größte Lücke war meine einjährige Auszeit 2014. Erst ein halbes Jahr Rucksackreisen in Südamerika und dann ein halbes Jahr Sinnsuche in Berlin. Durch diese Pause und Reflexionszeit konnte ich mir erst einen ganz anderen Gründungsweg für mich vorstellen und es kam zur Gründung einhorns mit meinem tollen Mitgründer Philip Siefer.
Arbeitnehmer sind dann gut, wenn…
… sie Verantwortung für sich übernehmen können und bereit sind für persönliche Entwicklung. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht an solche Gut/schlecht-Aussagen. Es gibt keine guten und schlechten Arbeitnehmer:innen. Eher welche, die am richtigen Ort sind und solche, die ihn noch für sich finden müssen.
Welche Themen stehen in den nächsten Monaten auf Ihrer Agenda?
Ein erfolgreiches Crowdfunding abzuschließen, alternative Finanzierungsform für zweihorn zu finden im Einklang mit Verantwortungseigentum, ein Kohlekraftwerk zu ersetzen mit Millionen Menschen und Balkonkraftwerken.
Was können sich Ihre Kollegen von Ihnen abschauen?
Nicht sofort auf einen Lösungsweg zu springen, sondern mal durchzuatmen und verschiedene Möglichkeiten zu vergleichen. Das fällt mir aber sehr schwer, da ich meine Lösungen meistens für sehr gut halte ;)
Welche Eigenschaft schätzen Sie besonders an anderen Menschen?
Wenn sie eine gute Beziehung zu sich selbst haben und einen (großen) Raum zwischen Reiz und Reaktion für sich selbst aufmachen können. Und wenn Menschen sich wahrhaftig entschuldigen können.
Wie haben sich Ihre Ziele im Laufe Ihres Lebens verändert?
Früher wollte ich mit 30 Millionär werden, um allen zu beweisen, dass ich wertvoll bin und dabei durch die ganze Welt jetten. Das heißt, ich sehnte mich nach Anerkennung von außen. Heute suche ich die Anerkennung bei mir selbst und genieße die Reise ins Innere. Ist nebenbei auch umweltfreundlicher.
Wofür hatten Sie schon als Kind eine Begeisterung, die Sie bis heute behalten haben?
Ballsport und Bühnenauftritte. Sobald ich einen Ball und zwei Teams habe, kann ich stundenlang im Flow sein, ohne auf die Uhr zu gucken. Und auf der Bühne zu sein liebte ich sowohl als Kind bei der Weihnachtsfeier als auch als Keynote-Speaker im Einhornkostüm vor 1.000 Leuten.
Gibt es eine schlechte Angewohnheit, die Sie gerne loswerden würden?
Krumme Rückenhaltung.
Womit würden Sie sich gerne richtig gut auskennen?
Meinem Körper.
Wovon sind viele begeistert oder überzeugt, Sie jedoch nicht?
Recht haben.
Mit wem würden Sie gerne mal etwas trinken?
Beyoncé.
Welches Buch muss mit in Ihren Urlaub und wo geht es hin?
„How to do nothing” von Jenny Odell und es geht nach Balkonien.
Wer war für Sie die einflussreichste Person in Ihrem Leben?
Ich selbst. Wer sonst könnte mich sonst so ändern?
Worauf freuen Sie sich derzeit am meisten?
Tennistraining am Morgen, endlich wieder draußen.
Welchen Rat geben Sie Ihrem jüngeren Ich mit auf den Weg?
Entspann dich und du musst niemandem etwas beweisen. Du bist gut, wie du bist.
Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?
Viele, aber gerade gefällt mir das: „the universe will provide”.
Waldemar Zeiler

Attachment | Size |
---|---|
Beitrag als PDF herunterladen | 186.96 KB |
· Artikel im Heft ·
Im Streit steht die Anwendung der speziellen Tätigkeitsmerkmale im Kassen- und Rechnungswesen. Fraglich war, ob diese nur für Beschäftigte
Vor dem LAG Düsseldorf wurde ein Fall verhandelt, der ein Wettbewerbsverbot für Angestellte betraf. Ein solches vertragliches
Am 31.12.2024 endet der Zeitraum der Gewährung einer bis zu 3.000 Euro steuerfrei bleibenden Inflationsausgleichsprämie (§ 3 Nr. 11c EStG)
●Problempunkt
Der Arbeitsvertrag der Klägerin sah eine Kündigungsfrist von einem Vierteljahr zum Quartalsende vor. Der Arbeitgeber
Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?
Ich
Ende September veröffentlichte der Spiegel einen Beitrag, in dem der Werksleiter von Tesla in Grünheide in Brandenburg Hausbesuche bei krankgemeldeten