Zwanzig Fragen an Andrea Belegante
Was und wo haben Sie gelernt?
Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Konstanz, Rechtsreferendariat am LG Ravensburg.
Wären Sie nicht Juristin geworden, was dann?
Dass ich Rechtsanwältin werden wollte, stand für mich bereits im frühen Teenageralter fest. Hätte ich nicht das Arbeitsrecht für mich entdeckt, sehr wahrscheinlich Strafverteidigerin.
Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Die Arbeit im Verband ist eine spannende und abwechslungsreiche Mischung aus verschiedenen Themengebieten. Als Hauptgeschäftsführerin kann ich die Interessen der Mitglieder, Mitarbeiter, Sozialpartner, Medien und auch Politik erkennen, auswerten, koordinieren und steuern.
An meinem Beruf fasziniert mich besonders ...
... die unglaubliche Vielfalt an Themen, die großen Gestaltungsmöglichkeiten und die damit verbundene enorme Verantwortung, der ich mich täglich gern aufs Neue stelle und deren Herausforderungen ich annehme.
Wenn ich an meine ersten Berufsjahre denke, ...
... bin ich dankbar für diese Lehrjahre, die nicht nur einfach waren. Ich darf mich glücklich schätzen, dass ich ein starkes weibliches Vorbild als Mentorin an meiner Seite hatte.
Welcher Rat hat Ihnen auf Ihrem beruflichen Weg am meisten genützt?
Resilienz! Meine psychische Widerstandskraft hat mir bereits in verzwickten Situationen geholfen, diese zu meistern und sie in einen Entwicklungsschritt zu verwandeln.
Welche (sozialen) Netzwerke nutzen Sie?
Xing und LinkedIn.
Welche berufliche Entscheidung würden Sie rückwirkend anders treffen?
Keine! Jede Entscheidung, mit all ihren teils positiven, teils negativen Folgen und Konsequenzen musste so sein und hat mir geholfen, der Mensch zu werden, der ich heute bin.
Arbeitnehmer sind dann gut, wenn ...
… man sie individuell betrachtet. Ich schätze an meinem Team die Eigeninitiative. Sie machen gern ihren Job und sind motiviert, die „Extra-Meile“ zu gehen. Das funktioniert nur, wenn der Vorgesetzte mit gutem Beispiel vorangeht, nicht nur Führungskraft, sondern Führungspersönlichkeit ist, die Stärken der Mitarbeiter fordert und fördert, ein eigenes Wertesystem hat und dieses konsequent lebt.
Was war Ihre beruflich schwerste Entscheidung?
Meinen sicheren Hafen zu verlassen, ohne genauen Kurs, aber mit dem Ziel, mich einer neuen Herausforderung, in einer neuen Branche und einer neuen Stadt zu stellen.
Welche Themen sind für Sie die wichtigsten der nächsten zwölf Monate?
Die Implementierung des im März abgeschlossenen Entgelttarifvertrags sowie die im Eiltempo zusätzlich vereinbarte Regelung zur Einführung tariflicher Kurzarbeit für unsere Mitgliedsunternehmen und die Erhaltung der flächendeckenden Tarifbindung als Beitrag zur Stärkung der Tarifautonomie sowie die Umsetzung der Ergebnisse. Darüber hinaus halte ich es mit Henry Ford: „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ Für mich bedeutet das, dass ich persönlichem Wachstum und Weiterentwicklung täglich offen begegne.
Arbeit bedeutet mir ...
... sehr viel! Sie nimmt einen großen Stellenwert ein und ist kein Pflichtprogramm, sondern Spaß, Selbstverwirklichung und Gestaltungsmöglichkeit für mein Leben.
Was fällt Ihnen zu „Arbeit und Arbeitsrecht“ ein?
Informative, aktuelle Themen am Puls der Zeit und Rechtsprechung übersichtlich und praxisnah dargestellt.
Was lesen Sie in AuA zuerst?
Ich blättere als Erstes zum „Blickpunkt“.
Welche Rituale pflegen Sie?
Soweit möglich, gehen mein Mann und ich jeden Freitagabend Essen und lassen die Woche Revue passieren.
Mit wem würden Sie gern mal ein Bier trinken?
Zweifelsfrei mit Warren Buffet, der sich nie von Geld abhängig gemacht hat und noch heute nur das tut, was ihm im Innersten entspricht. Ich teile seine Ansichten: Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir Leidenschaft für unseren Beruf entwickeln und unsere Werte unser Handeln lenken.
Wohin würden Sie gern einmal reisen?
Neuseeland.
Welches ist Ihr Lieblingsbuch?
„Das Parfum“ von Patrick Süskind, „Der Untertan“ von Heinrich Mann und viele Werke von Mihai Eminescu, dem bedeutendsten rumänischen Dichter des 19. Jahrhunderts.
Ihre größte Leidenschaft ist ...
… entspannte Zeit in der Natur mit meinem Mann und unserem Hund zu verbringen.
Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?
Integrität, Mut für Visionen und die Bereitschaft für lebenslanges Lernen … auch in Krisen.
Andrea Belegante
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Der BFH hatte sich mit Beschluss vom 31.3.2022 mit der Frage zu befassen, ob Strafverteidigungskosten als Werbungskosten abzugsfähig sind
Warum haben Sie Ihren Beruf gewählt?
Ich habe mich nicht bewusst für diesen Beruf oder die Personalabteilung entschieden, sondern bin
Wären Sie nicht Personalerin geworden, was dann?
Dann hätte ich wohl Tiermedizin studiert. Ich bin sehr ländlich groß geworden und
Warum haben Sie sich für Ihren Beruf entschieden?