Vor allem Kindern wird oftmals zugeschrieben, neugierig zu sein. Dabei ist Neugier auch im beruflichen Kontext eine weltweit geschätzte Eigenschaft, wie der Curiosity@Work Report 2021 von SAS ergeben hat.
Vier Kategorien von Einstellungen zu Neugier
Jüngere und neuere Manager empfinden Neugier im Vergleich zu denjenigen, die schon länger in ihrer Position sind, als wertvoller. Hierzulande finden die Hälfte der Manager – und damit mehr als im internationalen Vergleich – allerdings, dass (potenzielle) Mitarbeiter teilweise zu neugierig sind. Dementsprechend ist eine von vier Kategorien, in die sich die Einstellung zu Neugier einteilen lässt, die der Anti-Neugier-Führungskraft („anti-curiosity leaders“). Dieser gehört knapp ein Viertel der deutschen Befragten an. Die weiteren sind die höchst neugierigen Zusammenarbeiter („high curiosity collaborators“; 17 %), die von Flexibilität getriebenen Führungskräfte, welche den Meinungsaustausch suchen („flexibility driven opinion seekers“; 27 %) und diejenigen Führungskräfte, die annehmen, dass Neugier die Produktivität ihrer Mitarbeiter steigert („productivity-focused leaders“; 32 %).
Neugier kann außerdem zu einer geringeren Fluktuation beitragen und damit dem gesamten Unternehmen nützen, da Beschäftigte in einer so geschaffenen innovativeren und produktiveren Arbeitsumgebung motivierter sind. Über die Hälfte der Manager sieht es als schwierig, die Mitarbeiter dazu zu bewegen, mehr als ihre grundlegenden Arbeitspflichten zu leisten. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass die meisten Manager in der Neugier ihrer Belegschaft etwas Positives sehen, insbesondere auch da damit betriebliche Herausforderungen angegangen und gemeistert werden können.
Neugier führt zu Fortschritt
Dass Neugier im Zusammenhang mit Fortschritt, Erneuerung und Verbesserung eine wichtige Rolle spielt, ist offensichtlich. Jedoch begünstigen digitale Innovation und die Verfügbarkeit von Daten umgekehrt auch die Neugier im Arbeitsumfeld. Daneben trägt dazu auch das Etablieren von Neugier als Schlüsselrolle in der Unternehmensstruktur, z. B. durch Ermunterung zu neugierigem Verhalten, die Belohnung und das Gutheißen dessen in Beurteilungen sowie Heranziehen als Kriterium bei Beförderungen, bei.
Fazit
Die Förderung von und Ermunterung zu neugierigem Verhalten nützt dem Unternehmen. Arbeitnehmer tragen so zu Innovationen bei, bleiben länger bei einem Arbeitgeber und sind insgesamt motivierter. Manager sollten sich diesem Charakterzug nicht versperren, sondern ihn im Gegenteil in die Unternehmenskultur integrieren.
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