Die Befristung eines Arbeitsverhältnisses bringt immer eine gewisse Unsicherheit mit sich, die sich auch in anderen Lebensbereichen als der Arbeit zeigen kann. Laut dem Betriebspanel, einer jährlichen Arbeitgeberbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), waren im Jahr 2021 etwa 2,6 Millionen, als 7 % der abhängig Beschäftigten (Auszubildende ausgenommen) befristet beschäftigt. Bei den Neueinstellungen war im selben Jahr sogar mehr als jeder dritte Vertrag befristet.
Eine unbefristete Stelle wirkt sich dabei nicht nur auf die Planungssicherheit in privaten Angelegenheiten, wie Familiengründung oder Hauskauf, aus, sondern auch auf Aspekte der staatlichen Sozialversicherungssysteme. Das individuelle Unsicherheitsgefühl unterscheidet sich zudem je nach Beruf, Branche und Qualifikation, aber auch nach der jeweiligen Erwerbsbiografie, Haushaltssituation und den ín deren Folge zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie den Konsequenzen einer möglichen Arbeitslosigkeit.
Unabhängig von diesem Haushaltskontext sind jedoch unter den befristet Beschäftigten die Sorgen der Frauen größer als die der Männer, wie eine Studie von Morgenroth, Schels und Teichler aus dem Jahr 2022 zeigt. Das ist deshalb von Relevanz, weil sich die Position der Geschlechter am Arbeitsmarkt und im Haushalt noch immer unterscheidet. Insbesondere sind mehr Frauen als Männer in Bereichen tätig, wo Befristungen häufig aus Gründen größerer Flexibilität eingesetzt werden. Hinzu kommt der weiterhin bestehenden Gender Pay Gap sowie die Tatsache, dass Frauen den Hauptteil der Sorgearbeit leisten, während Männer die Hauptverantwortung für die finanzielle Versorgung der Familie tragen. Das führt dazu, dass Frauen im Falle einer Arbeitslosigkeit im Durchschnitt schlechter abgesichert sind als Männer.
Im Ergebnis wirken sich diese Umstände laut dem IAB negativ auf die gesamte Lebenszufriedenheit von befristet Beschäftigten aus, wobei insbesondere Frauen stärker darunter leiden.
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