Nach wie vor ist die Literatur der Gesetzgebung voraus, die es weder in Groko 2018 noch Ampelkoalition 2021 fertigbringt, ein Arbeitsvertragsgesetz „aus einem Guss“ auf den Weg zu bringen, obwohl es entsprechende Vorlagen (z. B. Henssler/Preis) gibt. Neudeutsch kann dies als „LowPerformance“ des Gesetzgebers bezeichnet werden. Der vorliegende „HWK“ ist seit Erscheinen 2004 wesentlich weiter: Bereits in der 10. Auflage erfolgt eine hochwertige Gesamtkommentierung des zersplitterten deutschen Arbeitsrechts. Zehn Auflagen in 18 Jahren und häufige Zitierung sind untrügliche Qualitätsindikatoren und belegen die feste Etablierung in der arbeitsrechtlichen Wissenschaft und Praxis.
Den HWK hat eine ausgewogene Mischung von 40 namhaften Experten aus Arbeitsrechtswissenschaft, Richterschaft und Anwaltschaft bearbeitet. Inhaltlich werden die 50 arbeitsrechtlichen Regelungen in alphabetischer Reihenfolge kommentiert, mit denen sich der Praktiker täglich oder auch nur gelegentlich auseinanderzusetzen hat. Die Gewichtung orientiert sich konsequent an der praktischen Bedeutung. Wichtigen Schnittstellen zum Sozial-, Steuer-, Gesellschafts- und Europarecht wird hinlänglich Rechnung getragen.
Den HWK zeichnet ein ideales Maß zwischen wissenschaftlichem Tiefgang und Dogmatik, die für das Verständnis unerlässlich sind, einerseits und praktischen Erfordernissen andererseits aus. Der Kommentar lässt den Anwender auch bei schwierigen Rechtsfragen nicht im Stich, zeigt unterschiedliche Ansichten auf, bezieht eine eigene Stellungnahme und gibt auch praktische Hinweise zum Vorgehen. Als sehr hilfreich erweisen sich die Ausführungen zu den oft den Streitfall entscheidenden Fragen der Darlegungs- und Beweislast und prozessualen Durchsetzung eines Anspruchs.
Die Benutzerorientierung ist vorbildlich. Alphabetische Übersichten, Zeugnisformulierungen sowie Übersichten und Checklisten verschaffen einen raschen Überblick selbst über komplexe rechtliche Strukturen, z. B. im Bereich der arbeitszeitrechtlichen Regelausnahmebestimmungen oder der Änderungskündigung. Beispiele, Praxistipps, Hinweise und Formulierungsvorschläge helfen, teure Fehler zu vermeiden.
Das übersichtliche Layout, verwirklicht durch Absätze, Fettdruck der Schlüsselworte und spärliche Verwendung von Abkürzungen, erleichtert die Arbeit. Ein umfangreiches, 68-seitiges Stichwortverzeichnis, in dem auch Corona-Pandemie und Crowdworker nicht fehlen, verschafft einen raschen Einstieg. Alle Urteile werden in Fußnoten mit Datum, Aktenzeichen und Fundstelle zitiert, sodass sie gut recherchiert werden können und der Lesefluss im Text nicht gestört wird. In Juris und Otto Schmidt Online ist der HWK digital verfügbar.
Fazit: Die 10. Auflage ist up to date und zur Anschaffung uneingeschränkt zu empfehlen: Einer für alles und für alle im Arbeitsrecht Tätigen. Der HWK beschränkt sich nicht nur auf die bloße hochwertige Kommentierung (Was ist/gilt?), sondern ist im besten Sinn auch ein Übersicht verschaffender, praxistauglicher Ratgeber (Wie macht man es [nicht]?). Ihm gebührt daher die Poleposition auf den Schreibtischen der Personalabteilungen, Verbände, Anwälte, Belegschaftsvertretungen und Gerichte.
· Artikel im Heft ·
Nach wie vor ist die Literatur der Gesetzgebung voraus, die es weder in der GroKo 2018 noch in der Ampelkoalition 2021 fertigbringt, ein
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