Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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 Bild: rangizzz/stock.adobe.com
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gendern Sie? Diese Frage polarisiert – aus den unterschiedlichsten Gründen: Die einen tun sich schwer mit Veränderungen – das ist kein Argument. Andere finden es unnötig kompliziert. Dazu trägt sicher die Vielzahl der Varianten des Genderns bei: Unterstrich, Binnen-I, Genderstern, Doppelpunkt, die Verwendung der weiblichen und männlichen Form eines Begriffs, um nur einige zu nennen.

Wieder andere sehen das Gendern als eine Voraussetzung für wirkliche Gleichberechtigung und opfern dafür mitunter Konsequenz und sprachliche Genauigkeit. Das wiederum trifft von anderer Seite auf Kritik: Denn was bei Richter*innen und Lehrer*innen funktioniert, stößt bei Rechtsanwält*innen und Ärzt*innen zumindest sprachlich an Grenzen.

Nach dem erfolgreichen Start im Jahr 2018 folgt nun der 2. Band!
Für das Buch #AllesRechtKurios hat der bekannte Juraprofessor Arnd Diringer wieder amüsante Fälle aus der Rechtsprechung deutscher Gerichte zusammengetragen.

Auch wir als Redaktion beschäftigen uns immer wieder damit, wie wir Beiträge sprachlich gestalten. Aktuell nutzen wir in Fachbeiträgen das generische Maskulinum, was in den allermeisten Fällen sprachlich gut funktioniert und vor allem konsequent ist. Die Fragen, wer alles „mitgemeint“ ist und wie wichtig Konsequenz an dieser Stelle ist, sind jedoch andere – und auch die stellen wir uns. Das generische Maskulinum stößt allerdings an seine Grenzen, wenn es gerade um Unterschiede zwischen den Geschlechtern geht, wenn es also ganz entscheidend für den Inhalt und das Verständnis eines Textes ist, dass z.B. ausschließlich die männliche Form gemeint ist.

In Interviews dagegen überlassen wir es regelmäßig der interviewten Person und übernehmen die Form, die sie gewählt hat. Das ist eine weitere Möglichkeit, die das Ausgangsproblem auf der einen Seite zwar umgeht, es auf der anderen Seite damit aber ein Stück weit obsolet macht: neutrale Begriffe. Interviewte Person statt Gesprächspartner, Fachleute statt Experten, Kollegium statt Kollegen, Publikum statt Teilnehmer, Führungskraft statt Chef.

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· Artikel im Heft ·

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
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