Der Fachkräftebedarf in Deutschland ist unbestritten, ebenso wie der Mangel an geeignetem Personal. Insbesondere auch aus dem Ausland sollen Arbeitnehmer deshalb angeworben werden. Das kürzlich beschlossene Fachkräfteeinwanderungsgesetz gilt ab März 2020 und soll die Gewinnung der Akademiker erleichtern. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen hierzulande laut der "OECD Indicators of Talent Attractiveness" Studie, die mithilfe der Bertelsmann Stiftung im vergangenen Jahr erstellt wurde, nur mäßig attraktiv. Für Unternehmer und Studenten gilt dies jedoch nicht.
Deutschland liegt im OECD-Vergleich auf Platz 12. Australien, Schweden und die Schweiz schneiden bei den Akademikern am besten ab. Unter den internationalen Studenten belegt Deutschland hingegen den dritten Platz und unter den Zuwanderern, die ein Unternehmen gründen wollen, ist Deutschland ebenfalls recht attraktiv (Platz 6).
Was sind aber die Gründe für die mangelnde Attraktivität unter den ausländischen Fachkräften? Hochqualifizierte Ausländer suchen berufliche Chancen, die sie in Deutschland nur sehr schwer finden, wenn sie einen akademischen Abschluss aus einem Nicht-EU-Land besitzen. Zudem liegt Deutschland bei den um Steuern und Preisniveau bereinigten Löhnen abgeschlagen auf Platz 25. Die Arbeitslosenquote zugewanderter Akademiker liegt mit etwa 7 % leicht über dem OECD-Schnitt, trotz allgemein guter Arbeitsmarktlage hierzulande. Haben sie Arbeit, üben sie häufig Jobs aus, die nicht ihrem Qualifikationsniveau entsprechen. Die überwiegende Zahl der im Inland geborenen Arbeitnehmer mit akademischen Abschluss arbeitet in einem hoch qualifizierten Beruf (77 %), während die Quote bei Zuwanderern aus dem Nicht-EU-Ausland bei knapp 40 % liegt.
Eine wesentliche Hürde für die erfolgreiche Gewinnung von ausländischen Fachkräften sieht Thomas Liebig, Leitender Ökonom der Migrationsabteilung der OECD, im hiesigen Anerkennungsverfahren von Berufsabschlüssen. Er rät Deutschland zu Reformen: „Das Erfordernis der Anerkennung der Berufsabschlüsse ist der Schwachpunkt des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. Die Bundesrepublik sollte die Anerkennungsverfahren für Berufe entschlacken und Alternativen erwägen." Insbesondere das sog. Turboverfahren aus Norwegen könne Vorbild sein, wo innerhalb weniger Tage evaluiert werde, ob der zugewanderte Kandidat für eine Stelle die erforderlichen Kompetenzen hat, ohne dass eine allgemeingültige formale Anerkennung der Berufsqualifikation nötig wäre. Aber auch das soziale Umfeld nimmt Liebig in den Blick: „Wer nach Deutschland kommt, sucht nicht nur nach Chancen für sich selbst, sondern auch für seine Familie.“ Hier müsse man umfänglich etwa mithilfe von Sprachkursen bei der Integration unterstützen. Sinnvoll seien zudem langfristige Aufenthaltstitel.
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