Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Problem für die deutsche Wirtschaft. Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt sind weiterhin angespannt, eine Erholung ist nicht in Sicht. Welche Chancen bieten sich durch Migration? Wodurch lässt sich diese vereinfachen und der deutsche Arbeitsmarkt für ausländische Fachkräfte attraktiver machen?
Mehr Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Fachberufen
Im Zeitraum von 2013 bis 2020 ist die Zahl der Personen in Deutschland mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Fachberufen um über 75 % gestiegen, wie eine Studie vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt. Diese Menschen nehmen besonders in Bezug auf sog. Engpassberufe eine wichtige Rolle ein, indem sie dort offene Stellen besetzen oder sich ausbilden lassen. Auch Ausbildungen außerhalb der Engpassberufe beginnen immer mehr Geflüchtete. Den größten Anteil hatten im Jahr 2019 mit mehr als 8.000 geschlossenen Ausbildungsverträgen Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit.
Besonders Kraftfahrer und Gastronomie-Fachkräfte fehlen
Laut Berechnungen des KOFA fehlen in Deutschland etwa 12.000 Berufskraftfahrer und 4.200 Gastronomie-Fachkräfte – und das obwohl in diesen Branchen mit einem Viertel bzw. einem Drittel die meisten qualifizierten Personen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte arbeiten und die Zahl der fehlenden Fachkräfte durch die Corona-Krise und sinkende Exportnachfrage stark abgenommen hat.
Vermittlungsabsprachen vereinfachen Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse
Trotz der Pandemie und ihrer Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt konnten im vergangenen Jahr mehr als 3.200 ausländische Fachkräfte mithilfe der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit in Deutschland ihre Tätigkeit aufnehmen. Vermittlungsabsprachen auf Grundlage des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, wie sie u. a. mit Indonesien, Mexiko und Kolumbien bestehen, können bspw. die komplexen Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse vereinfachen, da sie eine entsprechende Antragstellung nach der Einreise nach Deutschland ermöglichen. Die Fachkräfte erhalten zudem noch in ihrem Heimatland Unterstützung beim Erwerb der notwendigen Sprachkenntnisse.
Lesen Sie zu diesem Thema folgenden Artikel aus AuA 2/22:
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